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Sich besser fühlen durch Tagebuchschreiben

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Seit ich 14 Jahre alt bin, schreibe ich Tagebuch und habe immer wieder große Hilfe dadurch erfahren.
Gerade jetzt, in diesen aufwühlenden Zeiten, ist es eine große Unterstützung, seine Gedanken zu klären und sich besser zu fühlen. – Hierfür möchte ich dir heute Anregungen geben.

Mein erstes Tagebuch war mit rotem Stoffeinband und einem goldenen Schloss mit winzigem Schlüssel versehen. Gefüllt habe ich es hauptsächlich mit Teenager-Gedanken zur Schule, dem ersten Schwarm, dem ersten Freund usw.
Heute fülle ich mein Tagebuch immer noch mit Gedanken und Fragen zu dem, was gerade ist. Und manchmal rede ich mir einfach alles von der Seele, was mich belastet.

Einen Ansprechpartner haben und sich aussprechen

Mein Tagebuch ist ein A5-großes, kariertes und fest gebundenes Clairefontaine, das es in jedem Schreibwarenhandel für unter 10 Euro gibt. Meist reicht es mir für ein Jahr.
Es ist mein offenes Ohr für alles und jederzeit für mich da.

Gerade in Zeiten, wo du keinen echten Ansprechpartner hast – weil niemand Zeit hat oder dich gerade niemand verstehen kann – ist ein Tagebuch ein guter Ersatz. Und auch sonst ist es in aufreibenden Zeiten eine gute Unterstützung.
Ich erzähle ihm, was ich auch meiner besten Freundin erzählen würde – frei von der Leber weg, was gerade alles los ist, was mir für Fragen durch den Kopf gehen und welche Probleme mich gerade belasten.

Entlastung finden

Sich aussprechen zu dürfen tut dem Kopf einfach gut, weil die Gedanken sich dabei klären. Und es tut der Seele gut, weil wir Probleme durch das Aussprechen und Teilen ein Stück weit schon loslassen können.
Wir verarbeiten Sorgen und Ängste dadurch, dass wir mit Ihnen umgehen, nicht indem wir sie verdrängen.

Es gibt im Internet zahlreiche Seiten mit Erklärungen und hilfreichen Tipps zur Psychohygiene durch Schreiben. Tagebuchschreiben ist mittlerweile eine anerkannte Methode zur Selbsthilfe.
Gib einfach in die google-Suche ein: tagebuch schreiben psychohygiene

Benennen, was gerade ist

Manchmal, nach einem vollen Tag und wenn ich müde bin, fällt es mir schwer, den Einstieg ins Schreiben zu finden. – „Das jetzt auch noch!“
Dann beginne ich damit, stichwortartig untereinander zu notieren, was ich heute gemacht habe und komme dabei so langsam in Kontakt mit meinen Gefühlen:

  • Im Büro war heute viel los.
  • Gekocht und Geschirr gemacht.
  • Spaziergang tat gut.
  • endlich gebügelt
  • Die Blumen blühen gerade so schön.
  • Einen Blogartikel geschrieben.
  • Ein bisschen gesungen.
  • Jetzt geht es mir wieder besser.

Meist finde ich dann den Einstieg zum Erzählen, was mich gerade beschäftigt.

Zuerst einmal zusammen zu stellen, was heute so alles war und was gerade jetzt ist, ist wichtig, um einen Anker und Ausgangspunkt zu haben, von dem aus ich weiter erzählen kann. Mein Bewusstsein bekommt damit quasi eine Ordnung und Ausrichtung.

Fragen stellen und Antworten notieren

Wenn wir alles wüssten, wäre das Leben einfach und klar.
Tatsache ist jedoch, dass wir ständig vor Fragen stehen:

  • Wie soll ich in dieser Sache jetzt weiter machen?
  • Ist es wirklich das Richtige für mich?
  • Soll ich der Freundin meine Meinung offen sagen oder mich lieber zurück halten?
  • Was soll ich tun, um …?
  • Wie kann ich erreichen, nach was ich mich sehne?
  • usw.

Wenn ich mich traue, diese Fragen schriftlich zu stellen, geschieht im Schreibprozess etwas Wunderbares:

Mein Gehirn ist dann auch damit beschäftigt, Antworten zu finden!
Unterstützen kann ich den Prozess noch, indem ich mir vorstelle, dass ich jemandem die Frage gestellt habe und er möglicherweise auch antworten könnte.
Dann lausche ich in die Stille und manchmal kommen wir dann Sätze, die ich niederschreibe und die in etwa so beginnen wie: „Vielleicht könnte ich ja …“, „Wenn ich ehrlich bin, würde ich eigentlich gerne, …“ oder „Das Beste wäre doch, wenn …“

Manchmal sind wertvolle Antworten dabei, die mich tatsächlich weiter führen auf dem momentanen Weg. Vor allem, wenn ich feststelle, was ich ganz ehrlich und eigentlich tief in mir möchte und brauche.

Das eigene Bewusstsein beobachten und steuern lernen

Es gab Zeiten, da habe ich viel destruktives Zeugs aufgeschrieben, weil es eben gerade in meinem Geist war. Ich war so voller Wut und Enttäuschung, dass ich selbst erschrocken war, was ich da niedergeschrieben habe.

Irgendwann habe ich dann kapiert, dass ich mich selber aus dem Sumpf ziehen muss, weil das keiner sonst machen wird.
Also begann ich, jeden Tag drei gute Dinge dieses Tages in mein Tagebuch zu notieren. Manchmal musste ich sogar richtig danach suchen.
Ich habe über die Kraft dieser einfachen Übung in meinem Artikel Wie du sofort und einfach mehr Fülle in dein Leben einlädst geschrieben.

Ich hatte eine Möglichkeit gefunden, mein Bewusstsein zu steuern!
Seither wende ich dies beim Schreiben und im Leben immer mehr und immer gezielter an.

Sich selbst besser verstehen und Zusammenhänge begreifen

Immer wieder blättere ich Tage, Wochen und manchmal sogar Monate zurück und lese ältere Einträge.
Oft entdecke ich, dass ich über einen bestimmten Wunsch schon vor Monaten geschrieben hatte und es deshalb kein Wunder war, dass mein Leben in dieser Sache jetzt auf eine Änderung zugesteuert hatte.

Manchmal erkenne ich eine Entwicklung, wie in einer Geschichte.
Ich verändere mich, erkenne Neues und sehe manche Dinge mit den Jahren anders. Meine Prioritäten verändern sich immer mal wieder. Und das ist gut so!
Wir sind Menschen und dürfen und sollen uns entwickeln und verändern. Das macht das Leben doch spannend!

Mit den Jahren und Jahrzehnten ist in den Aufzeichnungen ein roter Faden erkennbar geworden, der mich immer näher zu mir selbst und dem geführt hat, wer ich bin und was ich möchte. Und das tut einfach sehr gut, sich selbst immer näher zu kommen, sich darin wertzuschätzen und zu lieben. 🙂

Techniken nutzen

Dass ich meinem Tagebuch überwiegend erzähle und drauflos plappere und dann in ein immer tiefer gehendes Gespräch komme, ist meine Technik, die für mich am besten funktioniert.

Es gibt noch zahlreiche andere Techniken – je nach Typ und Vorlieben – und viele Anregungen und Bücher dazu:

Bei zeitzuleben.de gibt es für 59 Euro einen Selbstlernkurs: https://zeitzuleben.de/selbstlernkurse/projekt-tagebuch/
Und die Kurse bei zeitzuleben sind wirklich großartig aufbereitet und echt hilfreich.

Wenn du bei amazon in die Büchersuche „tagebuch schreiben“ eingibst, erhältst du auch viele gute Buchtipps.
Bestelle dann aber bitte bei deinem regionalen Buchhändler und unterstütze ihn. Er kann dir die Bücher genauso schnell besorgen und sendet sie zum Teil sogar gratis per Post heim zu dir.

„Mein liebes Tagebuch, …“

Ich werde Tagebuchschreiben, solange ich denken und schreiben kann!
Tagebuchschreiben ist einfach großartig! 🙂

Probiere es aus!

Herzlichst,
deine Helga

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

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