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Insomnia – Vom Segen der Schlaflosigkeit

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Seit einigen Monaten erlebe ich das Phänomen der kurzen Nächte, mit langer Schlaflosigkeit – einfach so. Es lässt sich nicht festmachen an bestimmten Gründen, sondern es kommt einfach immer wieder – während der Arbeitswoche, am Wochenende, sogar im Urlaub.

Manchmal wiederholen die Gedanken ewig Dasselbe. Manchmal schlummere ich auch selig im Halbdämmer stundenlang dahin, ohne wieder richtig einzuschlafen.
Manchmal macht sich Panik breit, wie so übermüdet der nächste Tag zu schaffen sein soll. Manchmal ist es auch OK und der neue Tag wird schön.

Weil ich darüber mit anderen gesprochen und festgestellt habe, wie vielen Menschen es genauso geht, möchte ich das heute einmal zum Anlass nehmen, über die Vorteile und den Segen der Schlaflosigkeit nachzudenken.

Wache auf!

Manche Nacht ist, als ob jemand mich wachrüttelt. „Wach auf“, ruft es innerlich und dem folge ich dann die Rest der Nacht.
Den Körper ruhen zu lassen, doch den Geist nicht – so kann man stundenlang liegen. Die Zeit verfliegt und der Geist beschäftigt sich mit so vielen Gedanken, Bildern und Geschehnissen, die im Halbdämmer ablaufen.
Trotz Müdigkeit hat der folgende Tag dann eine eigentümliche Klarheit und Wachheit.
Ich habe mal von Seminaren gehört, in denen man nur wenig schlafen darf, weil es die Bewusstheit fördert. – Na also! Das habe ich quasi gratis! 🙂

In spirituellen Kreisen spricht man oft vom „Erwachen“. Ich glaube mittlerweile, dass weniger Schlaf dies unterstützt.

Zeit zum Nachdenken und Spüren

In der Nacht bist du mit dir alleine. Da kommt manchmal ganz schön viel hoch, weil die Ablenkungen des Tages fehlen:

  • Du verarbeitest im Traum deine Erlebnisse.
  • In Wachzeiten denkst du nach.
  • Dinge kommen hoch, die angeschaut und verarbeitet werden möchten.
  • Du hast viel Zeit, deinen Körper zu spüren und wahrzunehmen, wie es dir geht.

Es will gesehen, nicht bekämpft werden.
Es will gesehen und angenommen werden.
Im Dialog damit kannst du zu Lösungen für dein Leben kommen.

Positive Gleichgültigkeit lernen

Da du mit bloßem Willen nicht mehr in den Schlaf kommst, kannst du das auch gleich sein lassen.
Es ist quasi ein Kurs in Hingabe an das, was gerade ist.
Das zieht sich auch durch den folgenden Tag, was ein Segen sein kann. Denn du kannst viele Meditationseinheiten absolvieren, um zu lernen, dein Wollen und Ego herunter zu schrauben. Oder du nutzt deine Schlaflosigkeit, um Hingabe zu üben und führst das einfach den Arbeitstag hindurch fort. Und wie üblich wirst du merken, wie erfüllend es ist, deine Erwartungen los zu lassen und präsent mit dem zu sein, was gerade auf dich zukommt.

In die Sterne schauen

Wann hast du zuletzt minutenlang in den Sternenhimmel gestarrt?
Sommerabende im Garten oder schlaflose Zeiten sind für mich diese Gelegenheiten.
Das Mysterium des Alls, seine unbegreifbare Größe, die Schönheit der funkelnden Sterne – es ist wunderbar und atemberaubend!
Wir sind so klein in all dem, und doch Teil davon. Unser Geist ist in der Lage, sich mit dem All und den Sternen zu verbinden und ich glaube, wir wissen noch gar nicht, was das letztlich bedeuten und bewirken kann.

Vom Zauber des Tagesbeginns

Das Großartigste, was ich schon erlebt habe, war das langsame Versinken eines großen, gelb leuchtenden Vollmondes hinter dem Horizont, während die Sonne sich schon leise ankündigte und das Morgengrauen begann.

Gleichzeitig den ersten Pfiff einer Amsel zu erleben, die damit den Startschuss zu einem Konzert gab, war ebenfalls ein magischer Moment.

Unzählige Vogelstimmen brechen jeden Morgen in aller Frühe los, singen, zwitschern und jubilieren in einer Vielstimmigkeit, aus der eine ganz eigene Melodie erklingt.
Mit diesem Gesang im Herzen in den Tag zu gehen, hilft dir, mit der Natur und allem Leben verbunden zu bleiben.
Und dich mit der Natur verbunden zu wissen, bringt Ruhe und Vertrauen.

Absichtsloses Sein üben

Wenn du nachts im Bett liegst und wachst, dann hast du keine Absichten als einfach nur wieder zu schlafen. Was auch wieder eine Absicht ist, weshalb es ja auch nicht klappt.
So kannst du dich auf zweierlei Arten üben:

  1. In deinem Wach-Sein erlebst du dich in deinem Sein. Da es Nacht ist, bist du nicht im Tun- sondern im Sein-Modus. Es gibt nichts zu tun, du darfst einfach ruh’n. – Eine meditative Übung des Verweilens im Hier und Jetzt.
  2. Wenn du so völlig im Sein und im Jetzt weilst, kannst du auch die letzte Absicht – nämlich einzuschlafen – loslassen. Was dich dann witzigerweise manchmal genau wieder in den tiefen Schlaf sinken lässt.

Wo ist das Geschenk?

Es macht oft Sinn, nicht problemorientiert zu agieren und herauszufinden, was die Ursachen eines Problems sind, um es dann beheben zu können, sondern sich eher zu fragen: „Wo ist das Geschenk? Was könnte mir die Annahme und Auseinandersetzung mit dem Problem Gutes bringen?“

Das habe ich mit diesem Artikel nun versucht, auch für mich selbst.
Ich denke, auch die Energieanhebungen auf unserer Erde – parallel mit dem immer mehr erwachenden Bewusstsein – wirken auf unseren Schlaf ein.

Ich übe mich im Vertrauen, dass alles im großen Plan liegt.



Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

8 Kommentare

  1. Mir geht es ebenso. In der Nacht kommen mir die besten Gedanken. Vielen Dank für die Aufklärung. Ich muss mir also keine Sorgen machen. Alles liegt in der Hand der Göttin <3

  2. Danke, liebe Helga, für diesen Artikel! Nach einer halb durchwachten Nacht heute war ich besonders empfänglich dafür. Seit Jahren habe auch ich diese Wachphasen und mir war es irgendwann eine Hilfe, mich zu fragen, wozu ich wach werde. In der Stille der Nacht kommen dann so manche interessante Antworten. Seitdem geniesse ich diese wachen Nachstunden und betrachte sie als ein Geschenk. Herzlichst, Vera

  3. Das hilft mir sehr, da ich diese Nacht quasi gar nicht geschlafen habe.
    Es stimmt… es wird leichter, wenn ich es akzeptiere. Nein wird zum Ja und die Probleme werden klein wenn man es mit Liebe betrachtet

  4. Wunderbare Gedanken.
    Danke dafür.

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