einfach erfüllter leben

Wiedergeburt

Bist du auch wiedergeboren worden?

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Bist du auch wiedergeboren worden?

Nicht nur die Hitze der letzten Wochen hat uns durch die Mangel gedreht, sondern auch eine Zeitqualität, die auf Neuwerden und Aufbruch drängte und immer noch drängt.
Ich dachte zuerst auch das Naheliegende: Dinge im Außen zu beenden und Neues zu starten. Doch eine leise Stimme meldete mal wieder, dass eigentlich das, was in uns liegt, das Bedeutendere ist. Und das war erst gar kein Spaß!

Wie viel leichter ist es, im Außen etwas zu verändern. Obwohl das schon eine große Herausforderung sein kann.
Aber festzustellen, dass die anstehende Lernerfahrung jetzt etwas mit dir im Inneren zu tun hat, damit alte Verhaltens- und Denkweisen loszulassen, das kann extrem anstrengend sein! Denn das Ego meldet sich: „Hey, damit bin ich nicht einverstanden! Was glauben denn die andern, wer sie sind!? Ich werde mich nicht anpassen!“

Und dann kommt der Verstand noch dazu: „Na gut, sich anzupassen, kann manchmal sinnvoll sein. Aber es gibt viel zu viel in dieser Welt, mit dem man gar nicht einverstanden sein kann. – Soziale Ungerechtigkeit, gnadenloser Kapitalismus, Klimawandel, Vermüllung der Meere, ein krankes System…. Da muss man doch dagegen sein und kämpfen!“

Und ja! Der heilige Zorn kann hier bewirken, dass man durch sein Engagement etwas in Gang setzt.

Und doch: Wie oft greift dieser Mechanismus auch im Kleinen!?

Wie oft den Tag über erlebe ich Dinge um mich herum, die mich denken lassen: „Das ist nicht richtig so. Der denkt falsch. Der sollte anders handeln. Das ist eine Unverschämtheit!“ Und selbstverständlich weiß ich dann, wie es richtig gehört und wie ich es besser machen würde.

Der kleine Besserwisser in mir meldet sich ganz oft den Tag über zu Wort und kommentiert also das Geschehen. – Und was macht das mit mir?
Ärger steigt auf. Widerstand ist spürbar gegen das, was ich erlebe, da ich es ja besser zu wissen meine. Und die Kraft, die ich hierfür aufwende ist letztlich vergeudet. Denn:

Vielleicht habe ich recht. Vielleicht aber auch nicht. Aber welche Rolle spielt das schon!?

Andere Menschen ändert man sowieso nicht, indem man meint, man wüsste etwas besser. – Eigentlich glasklar! Aber ganz ehrlich: Wie oft hast du eine Meinung über andere?

Ein Urteil zu fällen bedeutet letztlich zu glauben, die Wahrheit zu kennen. – Und rein gar nichts ändert sich dadurch! Dadurch haben wir letztlich nur all die Konflikte am Hals, die wir in der Welt sehen!

Den Widerstand aufgeben

Ich habe es probiert und es ging: Ich habe kapituliert und den Widerstand aufgegeben! Aber nicht im Sinne eines Losers, der alles mit sich machen lässt. Sondern im Sinne des Spruches:

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine
vom anderen zu unterscheiden.

Und diese Gelassenheit bringt solch einen Seelenfrieden mit sich! So eine unglaubliche Ruhe im Herzen!

Die Kraft bleibt erhalten. Die Liebe zum Leben hört niemals auf.

Seelenfrieden fühlt sich so viel besser an als Recht zu haben!

Den Kampf aufgeben. Die Waffen strecken. Den Segen herein lassen. – Für das Ego ein Unding! Für die Seele ein Aufatmen!

Beglückt und beschämt stelle ich dies fest. Mein Kopf wusste es schon lange. Aber es zu erleben und sich einzugestehen, wie sehr das Ego regierte, erfüllt mich mit Stille und Demut.
Das also kann ein Neubeginn und Wiedergeborenwerden auch bedeuten. Wow! Wieviel tiefgehender ist das als jedes Loslassen und Neuanfangen im Außen!

Ich beuge mein Haupt vor Gott. Möge er/sie mir diese Gnade erhalten bzw. möge ich mein Herz noch lange dafür offen halten können.

Alles Liebe wünscht dir

Helga

 

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

2 Kommentare

  1. Liebe Helga, Deine Worte haben mir wie immer gut gefallen.
    Du kannst sehr Vieles so gut in Worte fassen……
    Ja, die Hitze war teilweise belastend, teilweise konnte ich es aber genießen, dass es eben so heiß war. Man wurde teilweise gezwungen, die gewohnten Tagesabläufe etwas zu ändern. :-))
    Jedenfalls brachte die „vom Wetter verordnete Ruhe“ auch viel Nachdenken mit sich. Und irgendwie strebt es in mir nicht unbedingt nach Veränderung sondern eben nach der Anerkennung der Tatsachen und der Gelassenheit damit umzugehen. Das ist nicht ganz locker, fluffig so nebenbei „gemacht“. :-))
    Also eben auch von innen her Wandlung. Noch bin ich mitten drin. ;-))
    Du schreibst vom Zorn und vom Kämpfen. Da bin ich ja auch der Auffassung, dass es uns manchmal sehr dazu verleitet, gegen etwas zu kämpfen (kämpfen zu wollen). Doch es ist ja auch Tatsache, dass man die Dinge, gegen die man kämpft verstärkt. Also nicht GEGEN etwas kämpfen (z.B. Umweltverschmutzung) sonder sich FÜR etwas einsetzen (z.B. FÜR eine sauberere Umwelt), Weil man ja das, wofür man sich einsetzt auch verstärkt.
    Viele Grüße und weiter so.
    Regina Armbruster

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