einfach erfüllter leben

Eine Begegnung der denkwürdigen Art

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Na, das war ein gruseliges Erlebnis!

Wollte ich doch neulich abends einfach noch schnell den Mülleimer raus an den Straßenrand stellen. Es war schon dunkel. Ich sprang aus der Haustür, die Treppe runter. Plötzlich stoppte ich, als sich etwas direkt vor meinem Gesicht befand. Es war an der Hausecke, wo auch die Lampe angebracht war. Das Ding vor meinem Kopf war vom Licht beschienen. Ich stieß einen Schrei aus: Eine fette Spinne hing vor meinem Gesicht! Und um sie herum ein riesiges silbernes Netz, das mit meterlangen Fäden an Dach, Hauswand und auf der anderen Seite an Sträuchern befestigt war!

Ich trat einen Schritt zurück und musste erst einmal atmen. Der Grusel ließ meinen Rücken bis hinauf in die Haare kribbeln. Was sollte ich tun? Ich musste hier irgendwie durchkommen.
Das Netz war jedoch halb so groß wie mein Körper und mit den meterlangen Haltefäden drum herum war es unmöglich, drunter durch oder um das Spinnennetz herum zu kommen.

Irgendwie war das Gebilde auch schön und ich schaute noch eine Weile, obwohl mich die dicke Spinne – eine Kreuzspinne, wie sich später herausstellte – enorm gruselte. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche eine große Kreuzspinne gesehen! Die konnte man wirklich nicht übersehen.

Es tat mir dann sogar ein bisschen leid, als ich eines meiner Gartengeräte schnappte und das Netz zur Seite schob. Die Spinne fiel mit einem lauten Plopp auf die leeren Plastik-Pflanztöpfchen, die an der Hauswand gestapelt sind. Der Durchgang war frei! Ich konnte den Mülleimer nun rausstellen und sprang anschließend schnell wieder die Treppen hoch ins Haus.

Am nächsten Abend kam ich spät heim, als es schon dunkel war. Ich war gespannt, ob die Spinne wieder ihr Netz gebaut hatte. Ich knipste die Hoflampe an, ging weiter zur Hausecke und tatsächlich: Die Kreuzspinne hatte wieder solch ein gigantisches Netz gebaut! Es war dieses Mal nur etwas weiter rechts. Doch wieder hatte sie es mit meterlangen Fäden am Dach und an der Wand befestigt. Ein Durchkommen war wieder nicht möglich.

Jetzt ließ ich mir aber Zeit. Ich betrachtete sie genauer: Sie war gerade noch dabei, die letzten Querfäden zum Mittelpunkt des Netzes zu ziehen – ein geometrisches Meisterwerk! Nun setzte sie sich regungslos in die Mitte des Netzes. Ich holte mein Handy raus und machte Fotos von ihr; versuchte, sie möglichst klar und groß abzulichten, wobei es mich wieder ziemlich gruselte.
Auf ihrem dicken, runden, hellen Körper waren dunkelgraue Zeichnungen. Die Spinne bewegte sich nicht. Vielleicht war sie auch erschrocken.

Doch um in die Wohnung zu kommen, blieb mir wieder nichts anderes übrig, als die langen Haltefäden mit dem Besenstiel von der Hauswand zu lösen. Das Netz fiel daraufhin etwas zusammen, wurde aber immer noch von Fäden zum Dach und zu den Hecken gehalten, sodass ich es nicht hatte ganz zerstören müssen.

In der Wohnung fing ich sofort an, nach Spinnen zu googeln und mit meinen Fotos zu vergleichen: Es war eindeutig eine Gartenkreuzspinne! Und die Empfehlung war, entweder mit diesen nützlichen Tieren zu leben oder ihr Netz so lange zu zerstören, bis es ihr zu doof wurde und sie es an einem anderen Platz errichtete.

Am nächsten Morgen war das komplette Netz verschwunden und seither hat sie es auch an dieser Stelle nicht mehr gesponnen.

Was ich jedoch auch gemacht hatte: Ich hatte nach der spirituellen Bedeutung der Spinne gegoogelt. Denn wenn Tiere einem so direkt begegnen, hat das oft eine tiefere Bedeutung. Schöne Erklärungen, auch zu vielen anderen Tieren, finden sich zum Beispiel hier:
https://www.wirkendekraft.at/Krafttier_Spinne/
https://www.die-waldfrau.de/dein-krafttier/symbolik/spinne/

Interessant war, dass ich bereits ein paar Tage zuvor die innerliche Aufforderung hörte: „Was wäre, wenn du nur noch dir selbst folgst? Wenn du nicht mehr überlegst und reinfühlst, was andere brauchen und wollen könnten, sondern von dir ausgehend agierst?“ Und dann kam die Erklärung: „Wenn du das tust, folgst du deiner Seele und damit Gott, der sein Bild von dir in deine Seele gelegt hat.“

Boah! Was für eine Aufforderung! Was für eine Aussage!
Seither rumort das gewaltig in mir. Und es führt weiter, was schon seit Monaten begonnen hatte: Eine neue Art, mir selbst zu folgen. Viel mehr das zu leben, was gelebt werden möchte. Und vieles andere nach und nach sein zu lassen.

Ich spüre auf eine tiefere Weise als zuvor, dass wahres Leben aus der Intuition heraus geschieht. – Vielleicht eine Zeiterscheinung, die gerade viele von uns betrifft, vielleicht auch eine Begleiterscheinung meines fortschreitenden Lebensalters. Doch das wird eine andere Geschichte zu einem anderen Zeitpunkt werden.

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Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

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