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Sehnsucht
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Den Weg der Sehnsucht gehen

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„Den Weg der Sehnsucht gehen“ – so hatte ich vor über 10 Jahren mal die Überschrift betitelt für einen Text über Meditation, den ich für meine damalige Webseite geschrieben habe. Ich war förmlich angezogen von der Sehnsucht nach Gott / dem Geheimnis des Lebens / dem Unerklärlichen und uns Tragenden, dem ich in der Meditation mal mehr, mal weniger näher kam.

Und heute morgen fiel mir ein Text in die Hände, in dem es darum ging, dass die Sehnsucht unsere Leitschnur ist und wir ihr folgen müssen, um lebendig zu sein. Wenn wir es nicht tun, erleben wir meist mangelnde Lebensfreude oder gar Depression. – Und JA: Eine Sehnsucht zu haben ist wie ein leuchtender Stern, der dir den Weg weist!

Ein Stern weist dir den Weg

Vermutlich hat Gott die Sehnsucht in unser Herz gepflanzt, damit wir im Alltagsstress und unseren tausend Aufgaben trotzdem nicht vergessen können, zu was wir hierher auf die Erde gekommen sind. Denn jeder von uns hat doch so etwas, was seinen Bauch kribbeln lässt, sein Herz wärmt und ihn die Zeit vergessen lässt.
Sei es zu kochen, sich um Tiere zu kümmern, für Menschen zu sorgen, zu schreiben, ein Geschäft zu führen, zu malen, gärtnern, singen, lehren oder tanzen. Es gibt abertausende Dinge, die uns Menschen beglücken. Doch meistens haben wir nur ein paar davon, die uns persönlich zum Leuchten bringen. Und immer, wenn etwas in dir aufleuchtet, weißt du, dass es hier für dich lang geht. Dein persönlicher Stern weist dir den Weg.

Wenn die Sehnsucht keinen Namen hat

Ich bin oft viel zu früh in die Falle getappt, der Sehnsucht gleich einen Namen geben zu wollen und sie in eine Form zu pressen. Dann dachte ich, dass ich unbedingt ein Buch schreiben muss. Oder mit anderen zusammen meditieren. Oder ein Geschäft gründen.
Rückblickend betrachtet war das damals alles richtig, weil ich nicht weiter sehen konnte. Doch wie es mit Zielen so ist:

  • Wenn du sie erreichst, verblasst bald das Feuer des Sehnens und ein neues Ziel muss her.
  • Wenn du sie nicht erreichst, fühlst du dich leicht als Versagerin.

Mittlerweile bin ich viel achtsamer geworden und habe erkannt, dass Formen entstehen und vergehen, und dass es auf die Sehnsucht im Herzen ankommt, die immer bleibt. Wenn sie mein Leitstern ist, kann ich mich ausprobieren im Ausdruck der Formen und sie auch wieder loslassen.
Dann weiß ich, dass es mir persönlich immer darauf ankommt, sich immer wieder neu dem Leben zu öffnen und das Geheimnis hinter den Dingen zu spüren. Und weil es so schön ist, fließt das Herz manchmal über und ich möchte es mit anderen teilen.

Das Leben beginnt zu fließen

Wenn ich meine Sehnsucht unterdrücke, weil ich gerade „so viel Arbeit habe“ oder „so viele Termine“, dann geht es mir nicht gut. Und irgendwann entdecke ich, dass ich auch in aller Arbeit und allen Terminen mein Bedürfnis spüren kann, hinter die Dinge zu schauen und zu sehen, wie eine unsichtbare, wohlmeinende Kraft bei allem mitwirkt. – Und schon wir alles wieder spannend! 🙂

Das ganze Leben bekommt eine klare Ausrichtung, an der sich alles orientiert. Und so entsteht Fluss und mehr Leichtigkeit.
Ich begreife, dass ich nicht alles selbst machen muss. Meine Aufgabe ist es, dem Stern zu folgen, gegen alle Widerstände. Das Leben gibt das Seine hinzu und die Dinge formen sich, die dazu passen. Alles andere fällt früher oder später weg.

Dranbleiben

Da es immer wieder „Gründe“ gibt, die uns abbringen das zu tun, nach was unser Herz sich sehnt, ist unser Dranbleiben gefragt.
Ich hab schon als Kind „gelernt“, dass Philosophieren, Meditieren und Schreiben „Luftgespinste“ sind und keine Grundlage für das Leben. – Nun, sie geben mir keine finanzielle Grundlage, weil ich die auch noch gar nicht wirklich angestrebt habe, aber sie sind das, was ich tun MUSS, wenn ich nicht mittelmäßig zufrieden vor mich hinleben will.
Genauso muss ich regelmäßig singen, weil es mich glücklich macht. Und in der Natur sein, weil ich mich dort eins mit dem Leben fühle.

Wieso muss immer alles nützlich sein und sich rechnen? Warum sehen wir so oft nur den Nutzen in Zahlen und Dingen und nicht den immateriellen Nutzen für unsere Seele? – Es ist doch unsere Seele, die unser Menschenleben überdauert. Ihr zu folgen macht daher viel mehr Sinn.

Wundere dich nicht, wenn Angst auftaucht. Je tiefer etwas deine Seele berührt, desto aufregender und damit beängstigender kann es sein.
Lasse dich davon weder einschüchtern noch abhalten, denn es zeigt nur, wie viel es dir bedeutet.

Ich wünsche dir das beglückende Leuchten deines Seelensterns und immer wieder neuen Mut, ihm zu folgen.

Herzlichst,

deine Helga

 

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

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