Letzten Sonntag erlebte ich beim Konzert mit dem JazzChor der Stimmwerkstatt wieder einen Flow, den ich mal mit dem „Glück des Ausdrucks“ bezeichnen möchte.

Irgendwann, nach ein paar Liedern, setzte der Kopf aus und der Körper übernahm die Führung.
Der Rhythmus der Stücke pulste durch den Körper.
Die Stimme sang, und der ganze Körper kannte nur ein Ziel: Die Musik ganz durch sich fließen zu lassen und ihr vollen Ausdruck zu verleihen!

Das ist pure Hingabe und absolut beglückend!
Und im Chor erlebst du dich zudem als große Einheit, als ein Körper, welcher der Musik Ausdruck verleiht.

Du erweckst etwas zum Leben, was in der Musik verborgen war.

Du gibst ihm Ausdruck und Gestalt, sodass die Menschen im Publikum es wahrnehmen und sich daran begeistern können.

Gemeinsam teilten alle diese Lebendigkeit, die nun im Raum stand – wie etwas Unsichtbares, zuvor Verborgenes, das nun zum Leben erweckt worden ist.
Wir spürten das Feuer in uns und blickten in begeisterte Gesichter, die ihrem Feuer wiederum durch den Applaus Ausdruck verliehen.

Die Freude, den Ausdruck der Musik erschaffen zu haben und ihn jetzt beglückt wahrzunehmen und miteinander zu teilen, ist vielleicht die pure Schöpferfreude an sich 🙂
Vielleicht hat Gott sich auch auf diese Weise gefreut, als er die Welt erschuf und jeden Tag voller Glück sah, dass es gut war, was er durch seinen Satz „Es werde …!“ zum sichtbaren Ausdruck gebracht hatte.
Und damit sich jemand mit ihm freuen konnte, erschuf er den Menschen 🙂

„Am Anfang war das Wort“ – der Klang.
Denn was ist ein Wort – ausgesprochen – anderes als Klang!?