einfach erfüllter leben

Entfaltung

Warum deine Berufung und dein Beruf nicht identisch sein müssen

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Wenn es darum geht, deine Träume zu erforschen und zu leben, stößt du automatisch auch auf das Thema „Berufung“. Du spürst dann, dass etwas Bestimmtes dich ruft, dass es dir mehr Freude macht als alles andere und dass du darin richtig gut bist, weil es dir einfach liegt.
Der Wunsch liegt dann nahe, daraus möglichst schnell auch einen Beruf machen zu wollen, doch ich halte dies mittlerweile für einen Fehler. Warum, das möchte ich dir kurz aufzeigen:

Das Pflänzchen nicht ersticken

Wenn du deine geliebte Tätigkeit gleich dem Zwang des Geldverdienens aussetzt, nimmst du ihr die Freiheit, in ihrem Tempo zu wachsen.
Du erstickst die Freiheit und Freude des schöpferischen Flusses und forderst von dem zarten Pflänzchen, zu blühen, bevor es überhaupt seine Wurzeln tief in die Erde senken und einen starken Stengel ausbilden konnte.
Ein ehrgeiziger Gärtner düngt dann vielleicht wie verrückt. Ein ehrgeiziger Coach verspricht dir vermutlich, dich in 4 Wochen zu Erfolg und Geld zu führen. Aber das alles ist nicht im Einklang mit der Natur und daher zum Scheitern verurteilt.

Eine Qualität leben anstatt ein Tun daraus zu machen

Wenn du zum Beispiel ein Mensch bist, dem andere immer wieder sagen, wie gut er zuhören kann, denkst du vielleicht, dass du Gesprächstherapeutin werden und damit dein Geld verdienen solltest.
Es kann aber durchaus sein, dass es dir gar nicht liegt, als Therapeutin zu arbeiten oder gar selbständig tätig zu sein. Vielleicht hat Gott dir einfach die Gabe des Zuhörens gegeben, weil du damit ein Segen für deine Freunde und Kollegen bist und mehr bewirkst, als du glaubst.

Für andere ein Segen sein zu können, ist ein großes Geschenk. Finde daher heraus und höre auf dein Herz, ob du aus deiner besonderen Qualität wirklich einen Beruf machen möchtest, mit allem, was er von dir verlangen wird, wenn du Geld damit verdienen musst.

Lebenshilfe auf Rechnung?

Besonders in der Lebenshilfe-Branche boomen die Angebote von Selbständigen, die dir helfen wollen, glücklicher, entspannter, erleuchteter usw. zu werden.
Im Grunde gehöre ich mit meinem Blog ja auch dazu, aber was mir klar geworden ist und wieso ich gratis aus reiner Lust und Freude schreibe:

Ich würde die Freiheit der Inhalte und den Fluss des Gebens dämpfen, wenn ich das Schreiben mit der Erwartung von Geldeinnahmen verknüpfen würde.

Gerade, wenn es um Spiritualität geht, finde ich es hochproblematisch, Kalkulieren und Verrechnen anstatt Vertrauen und Geben an die erste Stelle zu setzen.
Wer will außerdem sagen, dass er die Weisheit gefunden hat und sie daher „verkaufen“ kann? Wir sind doch alle Suchende und keiner weiß, was der andere gerade wirklich braucht.

Dein Beruf gibt dir Freiheit, deine Berufung zu leben

Dein ganz normaler Beruf sichert deinen Lebensunterhalt (sofern du das überhaupt brauchst) und ermöglicht dir ein selbstbestimmtes Leben. Da ich davon aus gehe, dass du keine 60 oder 80 Stunden pro Woche arbeitest, hast du auch Freizeit, in der du dem, was dich ruft, folgen kannst.
Auch wenn der Tag manchmal nur eine halbe Stunde dafür her gibt, so ist es besser als nichts und keine Ausrede dafür, es nicht zu tun.
Folge deinen Interessen und deiner Freude, egal um was es sich handelt. Nimm dir die Zeit dafür, das zu tun, was dich ruft!

Unterschätze nicht die Kraft der Hingabe und Konzentration

Investierst du Zeit und Aufmerksamkeit in das, was du so gerne machst, wird es wachsen. Es kann gar nicht anders, weil deine Aufmerksamkeit es nährt – wie das Wasser, mit dem du eine kleine Pflanze gießt.
Intensivierst du dies noch durch deine Hingabe, indem du also mit vollem Herzen dabei bist, lädst du es mit einer starken Kraft auf, die weite, unsichtbare Kreise zieht.

Und was es dann braucht: Zeit
Dass deine Berufung (sofern es sich um eine Tätigkeit handelt) immer mehr sichtbarer Teil deines Lebens und Alltags wird, erfordert täglich einen kleinen Schritt – über lange Zeit hinweg. Und damit sind nicht nur ein paar Monate, sondern mitunter Jahre gemeint. Aber das ist ein Thema eines weiteren Blog-Artikels 😉

Fazit

Eine Berufung ist eine wundervolle Gabe, die wir mitbekommen haben, und jeder kann sich von etwas gerufen fühlen. Meist ist dies mit viel Freude verbunden.
Gönne dir die Zeit und Freiheit, dieser Freude zu folgen und zwänge sie nicht zu früh in eine Form. – Wenn wir geboren werden, wird auch nicht gleich unser künftiger Beruf festgelegt, sondern wir dürfen erst einmal wachsen und uns entfalten 🙂

Spiele mit dem, was du liebst und lasse deine Erwartungen sein. – Das fördert deine kreative Schöpferkraft!

 

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

2 Kommentare

  1. Danke liebe Helga für Deine Worte, das tat gerade richtig gut. Denn ich habe auch immer wieder das Gefühl eher zwischen Spiritualität und dem Leben getrennt zu sein, statt es vereinen zu können. Dabei wollen wir doch alle nur das eine, Freude leben. Und wie Du so schön geschrieben hast – niemand kennt die absolute Weisheit – auch wenn wir uns das oft wünschen. Viel schöner wäre es doch, wenn wir einfach mal nur vertrauen würden.

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