Heute oute ich mich: Ich bin ein Zombie! Zumindest morgens. 🙂 Als Nachteule mag ich es gar nicht, wenn ich geweckt werde, bevor ich ausgeschlafen habe.
Falls du also morgens immer aus dem Bett springst und gute Laune hast, brauchst du nicht weiter zu lesen. Dann beglückwünsche ich dich ganz herzlich!
Vielleicht bin ich auch ein bisschen neidisch. Denn wenn ich morgens aufwache, bin ich oft schwerfällig, noch ganz in meinen Träumen und muss mich erst wieder in der wachen Welt zurechtfinden. Meine Laune ist – je nach Trauminhalten – nicht gerade die beste. Und wenn ich mich im Spiegel anschaue, erschrecke ich manches mal! 🙂
Früher schlurfte ich dann so in den Tag und war grummelig. Es sei denn, ich hatte schön geträumt oder etwas sehr Schönes vor mir, dann war ich fröhlich. – Ich war also sehr abhängig von meinen Launen.
Im Kreativen Schreiben gibt es die Technik der „Morgenseiten“. Man soll 30 Minuten lang einfach drauflos schreiben, alles was so aus einem rauskommt. Und nicht anhalten oder nachdenken, sondern schreiben, schreiben, schreiben … Und dann sollen eigentlich irgendwann negative Gedanken weniger werden und man kann achtsamer und positiver in den Tag starten.
Also, ich hielt das ca. zehn Tage durch. Dann wurde es immer schlimmer mit den Horrorszenarien aus meinem Inneren. Diese Ergüsse zu schreiben zog mich erst recht runter. Das war gar nichts für mich! Vielleicht war mein Leben zu dem Zeitpunkt auch zu schwierig.
Oft machte ich mir, nachdem ich die Augen aufgeschlagen hatte, auch gleich Sorgen wegen all der anstehenden Aufgaben und Herausforderungen des Tages. Dann war ich ziemlich nervös und beim Duschen und Frühstücken gedanklich schon weit weg bei der Arbeit.
Die Lösung
Erst als ich begann, morgens von Herzen ein Gebet zu sprechen, einen kurzen inspirierenden Text zu verinnerlichen, ein paar Energieübungen für den Körper zu machen oder einfach 10 Minuten lang zu meditieren, geschah eine bedeutende Richtungsänderung:
- Mein Geist füllte sich mit guten Gedanken.
- Meine Gefühle waren ruhiger und freudiger.
- Mein Körper war entspannter.
- Ich ging vertrauensvoller in den Tag.
Nun mache ich das schon viele Jahre lang. Man könnte meinen, dass ich es doch irgendwann geschafft haben müsste und auf einem Level angekommen sei, wo ich aufstehe und alles ist schön und freudig. – Pustekuchen!
Die Arbeit daran hört nicht auf
Wenn ich an einem Morgen meine kleinen Übungen der Ausrichtung nicht mache, komme ich nicht richtig in die Gänge!
Mache ich mein Morgenritual (fertig in 5-10 Minuten!), so bin ich anschließend bereit für den Tag und was so kommen mag. Ja, ich freue mich dann auf Herausforderungen und Arbeit! 🙂
Und was sich immer weiter entwickelt: Ich bin so gewöhnt an das Morgenritual, dass es sehr einfach geht und mein Geist gut lenkbar geworden ist. Es wird immer leichter, Energie aufzunehmen, wach zu werden und die Freude herein zulassen.
Vielleicht bin ich sonderbar. Aber ich bemerke bei mir morgens deutlich die Wirkung der geistigen Ausrichtung. Deshalb kann ich es nie zu oft wiederholen:
Entscheide, mit was dein Geist sich beschäftigt
Da es an mir selbst liegt, ob ich mir morgens Sorgen mache und mich der schlechten Laune hingebe, oder ob ich meinen Geist ablenke und mit Schönem und Nährendem fülle, kann ich diese Verantwortung nicht abgeben.
Und so viel Willenskraft sollen und können wir aufbringen, dass wir nicht wie ein Roboter automatisch gesteuert den Morgen abspulen, sondern eine Gewohnheit etablieren, die uns gut tut.
Nach ein bis zwei Monaten hat man sich an ein Morgenritual so gewöhnt, dass es genauso unverzichtbar ist wie sich zu waschen und anzuziehen.
Das Morgenritual nährt dich noch mehr als ein Frühstück.
Es gibt dir die Richtung für den Tag vor.
Es lenkt deine Energie in eine gute Richtung.
So wird aus einem Morgen-Zombie ein gut gelaunter Mensch. 🙂
Probier’s doch mal aus und schreib mir gerne deine Erfahrungen im Kommentar.
Herzlichst,
deine Helga
P.S. Über die tägliche Ausrichtung mit konkreten Tipps hatte ich auch hier schon mal geschrieben: Die tägliche Ausrichtung – so wichtig wie Essen!