Ich bin ja dankbar, dass ich meinen Blog habe, der mich zwingt, beim Schreiben Dinge auf den Punkt zu bringen und nicht einfach loszujammern, zu schimpfen, zu klagen und anzuklagen.
Ich merke, wie ich versucht bin, mich dem hinzugeben, denn Anlässe in Form großer und kleiner Katastrophen gibt es ja genug. Doch das Einzige, was es bringt: negative Gefühle, negativer Geisteszustand, Aufruhr im Körper, Aufruhr in der Umgebung, das Gefühl ein Opfer zu sein und keine Lösungen!
Ich habe mich zu einem einfachen und erfüllten Leben verpflichtet und nach dem Guten und der Schönheit zu suchen.
Das heißt nicht, dass mich manchmal nicht auch der heilige, heilsame Zorn packt. Von ständigem Licht-und-Liebe-Gesäusel und immerwährender Balance und Entspannung halte ich nämlich auch nichts.
So sind innere Prozesse und Kämpfe, stressige Zeiten – ob privat und auf der Arbeit – und Krisen doch immer ein guter Anlass zu Wachstum und Veränderung, wenn ich sie als solche auffasse und nicht nur „dagegen“ bin.
Nun aber mal konkret zu meinen großen und kleinen Katastrophen, die dieses Jahr anders machen als erwartet (haha – Leben ist doch immer das, was passiert, während wir damit beschäftigt sind, Pläne zu machen, wusste schon John Lennon):
- Jede Menge abgesagter schöner Chor-Konzerte, womit ein bedeutender Teil meiner Beschäftigung brachliegt.
- Abgesagtes Konzert mit einem wunderschönen Solisten-Part.
- Corona!! – Mit all seinen Folgen und Einschränkungen.
- Zu viel alleine sein, weil Treffen mit Anderen so lange nicht möglich waren und alle Veranstaltungen so lange abgesagt waren.
- Die liebe Kollegin auf der Arbeit ging und statt einem Halbtagsjob arbeite ich (fast) Vollzeit, vermutlich noch 3 – 4 Monate. – Meine privaten Projekte müssen warten.
- Plötzlicher Tod meines Schwiegerpapa’s mit emotional heftigen Wochen.
- Gesundheitliche Einbußen und jetzt auch noch Sommergrippe (kein Corona, sagt der Test).
- hinfällige Urlaubspläne
- Bestürzung über den Zustand des Waldes, der mir neulich bei einem Schwarzwaldausflug erstmals so richtig aufgefallen ist: große Flächen toter, absterbender und austrocknender Bäume!
- Sorgen über den rasanten Klimawandel und wieso hier viel zuwenige Maßnahmen und Lösungen gesucht und umgesetzt werden. Dass es möglich wäre, hat die Politik in der Coronazeit jetzt bewiesen.
- Sorgen über die Radikalität und Verrohung, die zeitgleich auf der Welt unter den Menschen zunehmen.
- Das Gefühl, in die Tischplatte beißen zu müssen, wenn Menschen Corona und Klimawandel leugnen und genau wissen, wer alles an was schuld ist, aber null Lösungen haben, außer Dagegensein.
Hui, jetzt steigere ich mich schon wieder rein… – Atmen!
Ja, also, Grund mich aufzuregen, zu klagen und Schuldige zu finden habe ich auch genug. Und trotzdem:
- Was bringt es?
- Habe ich überhaupt das Recht zu klagen? – Wie gut geht es mir immer noch?
- Habe ich Lösungen?
- Kann ich mal vom Krisenmodus ablassen, eine Ebene höher steigen und von oben auf alles schauen?
- Kann ich sehen, dass das alles auch Leben ist? – Reiches, volles, pralles Leben?
- Macht mir das Leben immer noch Geschenke? Eben vielleicht auch dadurch, dass so Vieles anders kommt?
Ja, das Leben macht mir Geschenke:
- Ich hatte so viel Zeit für meine sängerische Entwicklung und zum Üben.
- Ich singe jetzt eben als Solistin in Gottesdiensten.
- So viel Freizeit zu haben tat und tut gut. – Runterfahren, Müßiggang pflegen, Bücher lesen …
- Sich langsamer drehende Uhren, leere Straßen, zuhause bleiben – Stille. Eigentlich wundervoll.
- Ich habe einen „systemrelevanten“ Job (eigentlich sind Konzerte für mich auch systemrelevant 😉 ), den ich liebe. Mehr zu arbeiten ist da auch OK. Proben und Konzerte fallen ohnehin alle flach, also habe ich Zeit.
- Fehlende Einnahmen durch andere Projekte werden ausgeglichen durch den Job.
- Einen tollen Familienzusammenhalt in der Zeit der Trauer erlebt. – Das war eine Bereicherung.
- langsamer machen müssen
- regionalen Urlaub machen
- Über das Internet Initiativen und Petitionen unterstützen zu können, die dann im Bundestag vorgelegt werden und angehört werden müssen.
- Aufgefordert sein, mich immer stabiler in meiner Mitte zu verankern.
Und dieses stabile In-der-Mitte-verankern erfahre ich gerade als absolut erforderlich. Jegliches Klagen vermeiden und immer suchen, was ich stattdessen tun kann, auch wenn es ein kleiner Schritt ist.
Und mich dann nicht ausklinken und zurück ziehen, sondern den herausfordernden Themen, die das Leben bietet, standhalten.
Das geht gut mit Vertrauen in das Leben und in etwas, was größer ist als ich und mich trägt und hält.
Es ist eine eher pragmatische Verhaltensweise, die aber ungemein hilft und sogar glücklich macht. Denn ich erfahre mich immer als agierenden Menschen, nicht als machtloses Opfer.
In der Mitte stabil zu sein geht auch gut, indem ich bewusst atme und mich darin übe, im Hier und Jetzt zu sein. Denn im jetzigen Moment erfahre ich meine volle Lebendigkeit – egal, mit was ich gerade beschäftigt bin.
Ich gebe mich dem, was gerade ist, voll hin und dann wird es bereichernd, erfüllend, schön – weil ich das pure Leben spüre!
Dieser Zustand im Hier und Jetzt fühlt sich auch wie Liebe an, denn das Herz öffnet sich und der Blick weitet sich.
Dazu begleitet mich seit einiger Zeit dieser Vers:
Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Die Bibel: 1 Joh 4, 16 b
Und für alle Engel-Fans:
Elohim Orion & Angelika senden mit ihrer Energie auch genau diese zeitlose Wahrheit, die auch die Botschaft der großen Weltenlehrer ist, nachzulesen im Buch „Die lichte Kraft der Engel“ von Jeanne Ruland.
In dieser Energie und Haltung wird alles, was du tust, zum Segen.
Sei gesegnet!
Deine Helga