einfach erfüllter leben

Geschichte der Wandlung: Die Entscheidung

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Es war in jenen dunklen Tagen, als die Menschen das Licht in sich neu entdeckten.

Die äußere Welt stürzte immer mehr ins Chaos. Krankheit zog durch die Lande, raffte viele Menschen dahin. Die Menschen mussten zuhause bleiben, um sich vor der Seuche zu schützen und waren sehr einsam.
Und wie sie es zu jeder Zeit getan hatten, suchten wiederum viele nach Schuldigen. Wo es in alter Zeit die Strafe der Götter gewesen war, die es galt, milde zu stimmen, wurden später Menschen angeklagt und bedroht, die Seuche gebracht zu haben. Seit dem 19. Jahrhundert schlug es dann um in eine Anklage all derer, welche die Krankheit als real betrachteten und versuchten, sich und die anderen davor zu schützen.
Und so hatten all die Menschen, die Verantwortung in dieser Zeit tragen wollten, einen schweren Stand.

Gleichzeitig brach die damals üppig florierende Wirtschaft ein und viele Menschen ängstigten sich sehr, von was sie künftig leben sollten. Viele verloren Arbeit, Haus und Hof, und Hoffnungslosigkeit machte sich breit.

Viele Länder wurden von dunklen Herrschern regiert, die ihren eigenen Willen und ihren Profit an die erste Stelle ihres Lebens gesetzt hatten. Es gab Kriege. Es gab Armut und Unfreiheit. Die Menschen darbten und waren ihre Ohnmacht satt. Zu Tausenden und Abertausenden gingen sie auf die Straße und taten ihren Unmut kund. In dieser Zeit kam es zu viel Kampf, Blut, Verhaftungen und Tod.

Gleichzeitig war ein großer Teil der Erde unfruchtbar geworden. Meere waren vermüllt, Flüsse, Böden und die Luft vergiftet. Viele Menschen klammerten sich an den letzten Halm und starben dann doch in Armut und Krankheit. Jährlich verhungerten viele Millionen Menschen, darunter viele Kinder.
Wer noch etwas Kraft und Geld hatte, machte sich auf eine viele tausende Kilometer lange, lebensgefährliche Reise, um zu einem besseren Ort zu gelangen.

Mitten in dieser Hoffnungslosigkeit erwachte etwas Neues.

Doch in gleichem Maße, wie die äußere Welt zusammenbrach, spürten immer mehr Menschen etwas Neues in sich aufkeimen.
Ihre eigene kleine Welt hatte Risse bekommen. Und sie spürten, dass es nun an der Zeit war, sich mit anderen und deren kleiner Welt zu verbinden.

Eine Sehnsucht trieb sie an und so entstanden überall kleine Gemeinschaften. Es reichte schon, dass zwei oder drei Menschen zusammen waren und ihr Herz all dem öffneten, was sie bewegte und was vor sich ging.
Es war ein wundersames Geschehen: Es war, als ob eine gute Kraft anwesend war, die die Menschen in ihrer Not und in ihren Fragen trug und wärmte.

All dies geschah jedoch weitgehend im Verborgenen.

Es waren unspektakuläre Menschen, die sich aufmachten, sodass davon in keiner Zeitung zu lesen war. Es waren Menschen wie du und ich. Sie waren fähig, die leisen Zwischentöne im Leben zu vernehmen. Oft hatten sie etwas schüchtern oder zurückgezogen gewirkt und waren in der auf Erfolg und Spaß ausgerichteten Hochglanzwelt übersehen oder gar belächelt worden.
Sie waren Schmerz und innere Kämpfe gewohnt, konnten dafür auch Schönheit wahrnehmen und tiefe Liebe empfinden – zu was oder wem auch immer.

Genau diese Menschen spürten nun etwas in sich aufbrechen. In die Risse ihrer gewohnten Welt drang etwas ein, was ihnen Mut verlieh. Sie spürten, sie mussten sich einfach aufmachen und etwas tun. Und so entschieden sie sich dafür. Und was sie dann taten, sah bei jedem anders aus:

Die eine entschied sich dafür, regelmäßig bei Alten und Kranken anzurufen, weil sie die Erfahrung machte, wie sehr diese sich darüber freuten, nicht vergessen zu sein.

Der andere fand im Internet eine Gruppe von Menschen, die auch den Mut hatten, ihr Herz zu öffnen. Und oft reichte es, dass einer einen tröstenden, guten Gedanken mit den anderen teilte und dann ging es allen besser.

Es gab Menschen, die die Gabe hatten, andere zum Lachen zu bringen und dies weiterhin taten – aller Sorgen zum Trotz.

Andere bezauberten mit ihren wunderschönen Bildern und Fotografien, welche die Herzen der Betrachter berühren und bewegen konnten.

Wieder andere sangen für die Menschen oder spielten auf einem Instrument für sie und konnten so ihre Seelen zum Schwingen und Klingen bringen.

Manche Menschen fanden sich real unter strengen Auflagen in kleinen Gruppen oder in Kirchen zusammen, um ihr Herz der guten Kraft zu öffnen, und gingen erfüllt und mit genährter Seele wieder nach Hause.

Einige entschieden sich dafür, bei der Arbeit öfter zu lächeln und jeden Tag freundliche Worte für ihre Arbeitskollegen zu haben, weil der Tag dann einfach viel schöner war.

Menschen, die in ihrem Beruf bereits für andere Menschen da waren, wurden in der Wichtigkeit ihres Tuns immer mehr gesehen.

Andere entdeckten neue Aufgaben, mit denen sie Menschen unterstützen konnten und die ihnen neues Einkommen brachten.

Manche spendeten von ihrem reichlichen Geld oder Besitztümern für andere, die wenig oder nichts hatten, und halfen so, deren Not zu lindern.

Viele gingen regelmäßig in die Natur und verbanden sich mit Mutter Erde. Sie erfuhren sie immer mehr als lebendiges Wesen und waren so in beglückender Gemeinschaft mit ihr.

So kam es, dass überall in der Dunkelheit Lichtinseln entstanden.

So tauchten überall in der dunklen Welt nach und nach kleine Inseln des Lichts und der Freude auf. Und das Interessante und Beglückende war, dass dieses Licht die Kraft hatte, die Sorgen und Nöte der Welt zu überstrahlen!

Weitere gute Ideen entstanden und immer mehr entdeckten die Menschen, dass nicht alles verloren war. Die Welt wandelte sich nur.
Und mit dem neuen Miteinander standen die Chancen gut, dass noch viel mehr Neues und Gutes entstehen konnte.

Auch immer mehr Menschen mit Einfluss und Macht erhoben ihre Stimme für Gerechtigkeit und Mitgefühl. Die Geschehnisse kamen ins Rollen.

Aus der Entscheidung vieler einzelner Menschen, sich mutig zu anderen aufzumachen, war eine Kraft erwachsen, die sich vervielfachte und zum Segen wurde.

Und so hatte sich damals die Welt zu einem neuen Ort des Miteinanders gewandelt, was der Beginn einer neuen Zeit und neuen Blüte der Menschheit gewesen war.

(c) Helga Fischer

Ältere Geschichten der Wandlung findest du hier:
Himmel und Erde (vom 13.01.2021)
Gott (vom 18.07.2020)
Die Erde (vom 10.07.2020)

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

8 Kommentare

  1. Liebe Helga,
    ganz lieben Dank für Deine Geschichte. Wünschen wir uns, dass eine neu Blüte der Menschheit und der Menschlichkeit kommt. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass viele egoistische Menschen noch egoístischer geworden sind. Allerdings sind aber auch viele gute Menschen noch menschlicher und hilfsbereiter geworden. Die Differenz zwischen gut und böse ist größer geworden. Toleranz ist zurück gegangen, Gewaltbereitschaft hat zugenommen. Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende – Gott segne Dich

  2. Diese Geschichte wärmt mein Herz und ja, kleine Lichtinseln überall, mehr und mehr!

  3. Liebe Helga, sehr schön formuliert und so hoffnungsvoll, dass einem warm ums Herz wird. Herzlich, Marianne

  4. Hallo liebe Helga,
    Wie wunderbar und tröstlich deine Geschichte doch ist.
    Herzlichen Dank dafür.
    Und ja es braucht viele kleine Licht-/Glücksinseln.
    Jeder von uns kann so ein Glücksvirus für andere werden. Gemeinsam verändern wir das Gesicht unserer Erde.
    Liebe Grüße
    Dorothea

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