Seit zwei bis drei Wochen spüre ich eine Qualität, die das Leben einfach und ruhig macht, wenn ich sie zulasse.
Nachdem ich gerade – endlich! – die Dusche wieder richtig geputzt habe, kann ich es jetzt genauer in Worte fassen:
Was ist hier und jetzt gerade dran?
Diese Frage führt mich immer zum Richtigen.
Vorhin war dran, die Dusche zu putzen (mann, war das nötig!), bevor ich heute Nachmittag wieder eine Ausrede habe, weil ich raus in die Sonne möchte.
Gestern Abend nach der Arbeit war dran, lange auf der Terrasse zu sitzen, ins Grüne zu schauen und den Vögeln zuzuhören.
Jetzt gerade ist die passende Zeit, diesen Artikel zu schreiben.
Was ist hier und jetzt dran? – Mit dieser Frage komme ich raus aus dem Kopf und hinein in den Körper. Weil das, was jetzt dran ist, immer mit mir direkt zu tun hat.
Wie oft sind da Gedanken, was jetzt dran sei, weil mein Plan es so vorgesehen hatte. Doch irgendwie geht das gar nicht mehr, einem Plan zu folgen.
Was sich aber stimmig anfühlt, ist mich täglich immer wieder zu fragen:
Was ist hier und jetzt gerade dran?
Bei der Arbeit mache ich dann automatisch das, was wirklich wichtig und dringend ist. Ich spare mir unnötige Widerstände, weil ich es anders gewollt hatte, und tue, was erforderlich ist.
Ich spüre in mich hinein, was mein Körper gerade braucht, und esse genau das. Oder mache einen Spaziergang. Oder ein Schläfchen.
Ich spüre in mich hinein, nach was ich mich sehne. Und gönne mir dann eine Stunde Lesen in einem schönen Buch. Oder singe ein schönes Lied. Oder spüre einfach meine Gefühle und weine ein bisschen – auch wenn ich gerade nicht weiß wieso.
Dann bin ich mir ganz nahe. Nehme mich manchmal in den Arm. Hab mich selber lieb.
Das Leben spielt sich nur im Hier und Jetzt ab
Dadurch wird mir wieder ganz deutlich, dass ich wirklich nur hier und jetzt lebe. Nicht nächste Woche, wenn ich endlich frei habe.
Auch nicht ab Herbst, wenn ich hoffentlich wieder Konzerte singen kann.
Nein, genau jetzt in diesem Moment des Schreibens, und genau hier an diesem Schreibtisch bin ich gerade lebendig.
Alle Gedanken über etwas, was nicht hier an diesem Platz gerade ist, sind kein Teil meiner momentanen Realität und haben daher keine Macht über mich.
- Mit dieser Haltung – die ich gerade noch intensiver einübe als zuvor – ist es möglich, durch schwierige Tage, Wochen und Monate zu kommen und dennoch zufrieden, erfüllt und gut zu leben.
- Und in dieser Haltung bin ich innerlich frei, denn ich beeinflusse meinen Gemütszustand und sonst nichts und niemand.
- In dieser Haltung kommen mir neue Ideen, was ich Neues probieren kann und ich erfahre, wie handlungsfähig ich trotz allem bin.
Es geht immer um das ganz konkrete Leben im Hier und Jetzt
Um deinen Körper, deine Gefühle und um das, was dir das Leben jetzt und hier gerade präsentiert.
Es anzunehmen und damit umzugehen, macht dich frei!
Was ist für dich jetzt grade dran?