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Demut als Weg zur Freude

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Heute möchte ich mal eine Lanze brechen für die Demut.
In Manchem löst das Wort vielleicht etwas von buckliger Unterwürfigkeit aus, oder es innert ihn an irgend etwas Christliches.
Doch Demut ist so viel mehr!

Wikipedia sagt dazu:

Der Ausdruck Demut kommt von althochdeutsch diomuoti (‚dienstwillig‘, also eigentlich ‚Gesinnung eines Dienenden‘).

https://de.wikipedia.org/wiki/Demut

Nun kann ich als Diener natürlich den Eindruck haben, dass ich einen geringen Stand habe, der Doofe bin, der es Anderen recht machen soll etc.
Ich kann aber auch sehen, dass anderen oder etwas zu Diensten zu sein, wahre Macht repräsentiert, etwas zu bewegen und zu gestalten.

Mitmenschen dienen

Wirklich jemandem „zu Diensten“ zu sein, ist etwas Wunderschönes.
Ob es Kollegen, Kunden oder mir anvertraute Personen sind: Wenn meine Gesinnung ist herauszufinden, wie ich sie optimal unterstützen kann in dem, was sie brauchen, „meine ich es gut“ mit ihnen. Und das spüren sie!

Das heißt nicht, dass ich alles tue, was sie wollen. Vielmehr spüre ich hinein, was ihre wirklichen Bedürfnisse sind und versuche darauf einzugehen.

Wenn z.B. ein Kollege vehement auf Erledigung einer Aufgabe drängt, ist es nicht unbedingt die tatsächliche Dringlichkeit. Vielmehr hat er Sorge, ob ich es auch rechtzeitig erledigen werde.
Der schlechteste Weg wäre, zickig zu sein und zu sagen, dass ich es dann mache, wenn ich Zeit habe.
Teile ich ihm jedoch mit, dass ich verstanden habe, wie wichtig es ihm ist und wie ich es wann tun werde, so habe ich sein Bedürfnis nach Sicherheit erfüllt.

Oder es ruft ein Kunde an und beschwert sich bitter, dass Dinge gerade nicht so laufen wie man es angekündigt hat.
Nun kann ich beginnen mich zu rechtfertigen und ihn zu beschwichtigen. Ich kann aber auch zugeben, dass es etwas außerplanmäßig läuft, ihm die Gründe nennen und wie ich gerade daran arbeite alles auszugleichen, damit es für ihn möglichst wenig weitere Unannehmlichkeiten gibt. – Mein Kunde wird sich ernst genommen fühlen und dankbar sein, weil er spürt, dass ich mich wirklich kümmere. – Da wird Kundenbetreuung zur Freude! 🙂

Wenn ich meine Mitmenschen ernst nehme und sie spüren lasse, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten bestmöglich für sie da sein möchte, entspannt sich so Vieles!
Es entsteht eine Menschlichkeit, nach der wir uns alle sehnen, und das ist einfach beglückend!

Mir selbst dienen

Genauso ist es entscheidend bzw. es ist die Voraussetzung um anderen dienen zu können, dass ich mir zuerst selbst diene.

Ich bin ein Wesen aus Körper, Geist und Seele.
Ich möchte gesund und fit sein, mich wohl fühlen, glücklich sein und ein erfülltes Leben leben. Jeder von uns will das!

Auch hier darf ich mir die Fragen stellen:
„Wie kann ich meinem Körper bestmöglichst dienen?“
„Was kann ich für meinen Geist tun, damit er offen und entspannt ist?“
„Was kann ich für meine Seele tun, damit sie voller Freude ist?“

Wenn ich es wirklich ernst meine, dann werde ich schnell Antworten finden, da mein Körper mir zum Beispiel deutlich sagt, dass er frische Luft und Bewegung wünscht sowie anschließend ein kleines Nickerchen.
Und wenn ich auf meine seltsam traurige Grundstimmung achte, wird mir auffallen, dass meine Seele danach verlangt, gehört zu werden, weil sie etwas Bestimmtes gerne leben möchte.

Es gibt viele Möglichkeiten, mir selbst gut zu Diensten zu sein, damit es mir gut geht. Und es gibt genauso viele Tipps, Bücher und Kurse dazu.

Dem Leben dienen

Dienen wir uns selbst und unseren Mitmenschen auf gute Weise, so dienen wir letztlich dem Leben. Denn die Haltung, was ich bestmöglichst tun kann, fördert automatisch die Entwicklung und das Wohlergehen.

Ich leiste einen echten Beitrag für Andere, bin in Beziehung mit ihnen und lasse von reiner Selbstbezogenheit und damit verbundener Erwartungshaltung ab:
Nicht Andere müssen es mir recht machen, sondern ich mache es mir selbst recht und freue mich auch daran, wenn ich für Andere etwas Gutes tun kann.

Mitgefühl entsteht

Mitgefühl mit mir selbst entsteht, weil ich mich als ein Wesen mit Bedürfnissen begreife und mich dafür einsetze, diese zu erfüllen.

Mitgefühl gegenüber Anderen entsteht, weil ich auch ihre Bedürfnisse sehe und auf diese eingehe, soweit es möglich und für alle gut ist. – Ich habe zwar ein weiches, mitfühlendes Herz, aber in der Sache kann ich trotzdem klar und entschieden handeln, weil ich mich darauf ausrichte, wie ich „bestmöglichst“ zu Diensten sein kann.
Einem Kind gewähren wir auch nicht jede Süßigkeit, nach der es verlangt, weil wir wissen, dass es nicht gut für seinen Körper wäre.

Natürlich gibt es da auch Grauzonen, weil der Eine glaubt zu wissen, was das Beste ist, und der Andere dazu eine ganz andere Meinung hat.
Wichtig ist letztlich, dass wir aus dem Herzen heraus handeln und uns aufrichtig bemühen, unser Bestes zu geben.

So kann ein Leben in Demut = der Lust am Dienen ein Weg zu echter Freude sein!

Anderen und mir selbst auf gute Weise zu dienen, hat große Kraft und Macht. Ich beschenke den anderen und mich selbst damit.
Du kannst es erahnen, wenn du dich an eine Situation erinnerst, in der jemand wirklich auf dich eingegangen ist, deine Bedürfnisse wahr und dich ernst genommen hat und freundlich zu dir war. – Da blühen wir doch auf! 🙂

Dienende Berufe sind das, was unsere Gesellschaft zusammen hält!
Als Dienender nehme ich großen Einfluss auf das Befinden der Anderen, was wiederum großen Einfluss darauf hat, wie diese handeln und was sie damit weiter geben.

Wir wollen gesehen werden und dadurch Zufriedenheit und Ermutigung finden. – Machen wir dies doch auch selbst!

Nehmen wir Andere in dem wahr, wer sie sind und was sie brauchen. Seien wir demütig und freudig dienend aus Liebe dem Leben gegenüber!
So schaffen wir eine Kultur des Wohlwollens und Gedeihens; eine Kultur der Liebe.

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

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