Eine neue kleine Geschichte der Wandlung
Es war zu der Zeit, da alles schlimmer zu werden schien.
Wirtschafts-, Finanz- und Gesundheitssysteme schienen aus den Fugen zu geraten. Kriege und Krankheiten brachen überall aus. Wasser versiegte und Wälder verschwanden.
Der Mensch hatte es geschafft, Erde, Wasser und Luft überall zu verschmutzen und Plastik hatte sich über die ganze Erde in der Natur verteilt. In großen Teilen der Welt hungerten und starben Menschen.
Die Gründe für all das waren dieselben wie seit tausenden von Generationen: Gier und Machterhalt Einzelner
Das Handeln mancher Staatenlenker hatte groteske Züge angenommen: Ihre Ichbezogenheit und ihre selbst erschaffenen Weltbilder ließen sie auf eine Weise handeln, die viele Menschen fassungslos den Kopf schütteln ließen.
Während viele schon lange in großer Not lebten, waren viele andere Menschen in ihrer bisher sorglos gelebten, heilen Welt an einem Punkt angelangt, an dem kein Weg mehr weiterführte. Das Leben, wie es früher war, gab es nicht mehr.
Wie sollte es auch noch möglich sein, angesichts von so viel Leid, knapper werdenden Ressourcen und steigender Preise dem Konsum zu frönen und zweimal im Jahr in Urlaub zu fahren, während nebenan Menschen starben und hungerten?
„In was für eine Zukunft gehen wir?“, das fragten sich dieser Tage viele Menschen. Voller Angst starrten sie in ihre Fernsehbildschirme und verharrten in den Routinen des Alltags, da ihnen zumindest diese noch etwas vertraute Geborgenheit gaben.
War die Welt am Abgrund?
Was dieses Mal anders als früher war, war die Tatsache, dass die Länder wirtschaftlich so verwoben miteinander waren, dass keiner ohne den anderen bestehen konnte. Jede Veränderung hatte Auswirkungen auf alle anderen. Und genau das hatten viele schon begriffen. Und sie weigerten sich, auf Gewalt mit gleicher Gewalt zu antworten.
Anstatt ihre Aggressionen zu nähren oder vor Angst zu erstarren, blieben sie ruhig und in sich zentriert. Und sie trafen gute Entscheidungen.
Unter diesen Menschen waren auch jene, die gekommen waren, die Menschen in die neue Zukunft zu begleiten. Sie waren tief verbunden mit der Erde und der göttlichen Kraft, die alles durchdringt. Sie hatten die Fähigkeit, durch ihr Sein Verhältnisse zu wandeln. Daher nannten man sie seit alters her die Verwandlerinnen. Oft wussten sie selbst nicht, wer sie waren. Sie taten einfach nur das, wozu ihr Herz sie drängte.
Diese Menschen konnten sehen, dass die Erde und ihre Bewohner sich in einem tiefgreifenden Veränderungs- und Wachstumsprozess befanden.
Nicht nur die dunklen Herrscher bäumten sich auf und antworteten mit Verfolgung und Unterdrückung aller, die nicht gehorchten. Auch in den Menschen selbst brodelte und kochte so viel hoch an Dunkelheit, dass sie davon manchmal überwältigt und wirklich durcheinander, ja sogar verzweifelt waren.
Viele konnten sich nicht erklären, warum so viele unangenehme Erinnerungen und Gefühle aus ihnen emporstiegen. Mancher versuchte sie mit Alkohol, Arbeit oder Selbstbeherrschung zu unterdrücken. Doch in gleichem Maße, wie die Nachrichten im Fernsehen immer mehr Schreckensbotschaften sendeten, brach auch aus den Menschen Erschreckendes hervor.
Manche flüchteten sich in schöne Welten und leugneten die Dunkelheit. Viele versuchten auch durch das Suchen und Finden von Schuldigen eine Gewissheit für das zu bekommen, was sie sich nicht erklären konnten.
Was die Verwandlerinnen in diesen Tagen spüren konnten: Die Dunkelheit brach überall hervor, weil sie nach Erlösung suchte. Ihre dämonengleiche Fratze erschreckte, und doch war es einfach nur ihre Verzweiflung, die sich bemerkbar machte und zu kreischen schien: „Siehst du mich denn nicht? Ich habe solche Not! Bitte erlöse mich!“ – All diese armen Gestalten wollten nur Eines: Endlich geliebt werden! Endlich dazugehören! Endlich erlöst werden!
So machten die Verwandlerinnen genau das: Sie unterstützten die Dunkelheit, wo immer sie ihnen begegnete, auf eine Weise, die im Stillen und Verborgenen geschah:
Sie fühlten ihre Not und umarmten sie.
Die Verwandlerinnen hielten innen, saßen ruhig und in sich zentriert. Sie verbanden sich mit der Erde und der Schöpfung und ließen ihre Kraft in sich einströmen.
Und dann stellten sie sich den Menschen vor, der um Erlösung bat, und fühlten die Not in ihm und das tiefe Bedürfnis, gesehen und respektiert zu werden.
Oft wollte ein altes Erlebnis, was ein Ungleichgewicht in dem Menschen ausgelöst hatte, einfach nur seinen Frieden finden. Manchmal waren es Verhaltensweisen, die der Person selbst schadeten, und die nach Erlösung schrien.
Ja, diese Zeit der Wandlung war wirklich ein großer Reinigungsprozess.
Es gab Verwandlerinnen, die den Menschen halfen, dies zu sehen und die Wandlung anzunehmen. Das Loslassen war jedes Mal sehr erleichternd und beglückend.
Manche Verwandlerinnen taten ihre Arbeit auch einfach unsichtbar, im direkten Umgang im Alltag:
Sie hielten ihr Herz offen und fühlten in großer Ruhe die Not im Anderen. Sie sahen ihr ins Gesicht. Sie umarmten diese kleinen dunklen Wesenheiten, woraufhin sie sich mit einem erleichterten Seufzen in Nichts auflösten.
Viele Verwandlerinnen taten diese Arbeit auch mit den Staatenlenkern, die ganz im Bann ihres Dämons standen.
Und so bekämpften die Verwandlerinnen die Dunkelheit mit Liebe. Und sie wussten, dass auch die Dunkelheit in Wahrheit nichts anderes ist als Liebe, die nach Erlösung sucht.
Doch ihr eigentlicher Kampf fand in ihnen selbst statt. Auch sie spürten die Dämonen in sich. Und indem sie sich immer wieder für die Liebe entschieden und auch die Dunkelheit in sich selbst umarmten, wurden sie immer freier.
Alles fiel von ihnen ab, was sie belastet hatte. Sie wurden zu neuen Menschen und halfen genauso bei der Wandlung vieler anderer Menschen mit.
Denn in Wahrheit war es an der Zeit für Erlösung; zwar recht spät, aber war es nicht in jeder guten Geschichte so? – Immer wenn man denkt, alles sei verloren, kommt von irgendwo eine Rettung her.
Die Menschen, die zu jener Zeit als Verwandlerinnen auf der Erde waren, wussten, dass alles sich auflösen musste, was nicht in der göttlichen Liebe und Ordnung war.
Und in ihrer Herzensruhe war ihnen auch klar, dass alles schon immer von Gott gehalten war. Die göttliche Kraft hatte einen Plan, den die Menschen nicht kannten.
Denn während die Menschheit in ihrem Ablauf von Generationen einen steten Entwicklungsweg ging, gibt es bei Gott immer nur das Jetzt. Und hier hält die Göttin all ihre Kinder in ihrer Hand und liebt sie unendlich, gleich wie verrückt sie sich benehmen und welche Wege sie gehen.
Doch wie eine liebende Mutter ihre außer Rand und Band geratene Kinderschar manchmal wieder zur Ordnung rufen muss, damit sie sich nicht selbst schaden, so rief auch Gott seine Kinder nun wieder näher zu sich.
Ja, diese Zeit sollte zu einem großen Heimkommen werden.
Immer mehr Menschen kehrten zum Wesentlichen in ihrem Leben zurück. Sie spürten den Ruf Gottes wie das Signal aus der Heimat, nun wieder zum Auftanken und Ausruhen nach Hause kommen zu können.
Plötzlich wussten sie einfach, was das Richtige war. Wie es die uralten Weisheitslehrer über Jahrtausende bewahrt und wessen die Verwandlerinnen nun zum Durchbruch verholfen hatten:
Was zum Wohle aller ist, ist das Richtige!
Zu deinem Wohl, zum Wohl der anderen, zum Wohl der künftigen Generationen und zum Wohl der Erde als unsere Mutter und ihrer Natur mit den Pflanzen und Tieren.
Jahrtausende hatten die Menschen selbst die Führung übernehmen wollen und faden es sehr bedrohlich, dass eine göttliche Weisheit etwas hätte besser wissen oder etwas Anderes hätte wollen können als sie selbst.
So verteufelten sie den paradiesischen „Baum der Erkenntnis“ mit seiner weisen Botschaft der Schlange, des Apfels und der Frau, genannt Eva, und sie entschieden sich, es erst einmal selbst zu versuchen, das Leben zu bestehen. – Doch mit Gott geht alles viel einfacher, denn ihr Wille ist nie losgelöst von dem, was auch unser Herz und unsere Seele will.
Und so begann wieder eine Blütezeit des Gottvertrauens und damit auch einer neuen Menschheit. Doch das ist eine andere Geschichte, die erzählt werden wird, wenn die Zeit reif dafür ist.
(c) Helga Fischer
Ältere Geschichten der Wandlung findest du hier:
Ankommen auf der neuen Erde (vom 22.02.2021)
Die Lichtweberinnen (vom 06.02.2021)
Die Entscheidung (vom 30.01.2021)
Himmel und Erde (vom 13.01.2021)
Gott (vom 18.07.2020)
Die Erde (vom 10.07.2020)
8. April 2022 um 23:26
Liebe Helga, deine Geschichte berührt mich zutiefst. Es ist , als würde ich sie längst kennen … Ich finde gerade keine Worte, aber ich danke dir von ganzem Herzen 🙏♥️. In herzlicher Verbundenheit…simone
9. April 2022 um 10:30
Danke, liebe Simone, für diese Rückmeldung.
Herzliche Grüße zu dir.