Wenn dein Leben sich in einer Melodie äußern würde: Wäre es dann ein Wohlklang oder eher ein Missklang, oder irgendein Töne-Gemisch dazwischen?
Kurzum: Ist dein Leben stimmig?
Vom Denken und Fühlen
Wo Musik, Klang und Stimme doch mein Leben bestimmen und erfüllen, dachte ich eigentlich, dass ich auch ein gutes Gefühl dafür hätte, ob mein Leben stimmig ist.
Aber ich dachte es. Und ich dachte mir die Rahmenbedingungen dafür aus und setzte sie um. Und ich dachte, dass jetzt alles doch perfekt sei.
Um so überraschter war ich, als mir plötzlich bewusst wurde, dass ein wichtiges Detail gar nicht stimmig war.
Auf einmal fühlte ich, dass es nicht in Einklang mit meiner Seele war. Plötzlich spürte ich, dass es an Freude fehlte, dass die Freude in eine ganz andere Richtung strebte.
Ich machte mir selbst Vorwürfe:
Hätte ich mal früher auf mein Bauchgefühl gehört, wäre es mir schneller klar geworden. Hätte ich meinen starken Verstand und Willen nur mal früher in die Schranken gewiesen. Ich hätte es doch eigentlich besser wissen müssen…
Hätte, hätte, Fahrradkette!
Beschämt erinnerte ich mich an viele schlaflose Nächte, an allgemeine Lustlosigkeit, und ich hatte das Bild einer Kugel vor Augen, die in ihrem fröhlichen Weiterrollen immer langsamer geworden war und dem Stillstand nahe kam.
Schmerzen als Anzeiger
Neben körperlichen Schmerzen spüren wir auch seelische Schmerzen, und oft stehen beide in einer Wechselbeziehung.
Seelische Schmerzen sind auch eine Plage! Sie bescheren dir schlechte Laune, Schlaflosigkeit, Verzagtheit – einen depressiven Unterton in der Melodie deines Lebens. Manchmal auch einen heftigen Ausbruch im Fortissimo, der andere ganz schön erschrecken kann.
Der Geigenbauer Martin Schleske sagt in seinem Buch „Der Klang: Vom unerhörten Sinn des Lebens.“ dazu:
„Die meisten Krisen sind von körperlichen oder seelischen Schmerzen begleitet. Was haben Schmerzen mit dem Glauben zu tun? Solange wir in dieser Welt leben, leiden wir Schmerzen und sollten in ihnen die Berufung sehen, dass unsere Sehnsucht nach Stimmigkeit nicht erlischt. Wir werden in diesem Leben nicht schmerzfrei sein. Aber durch die Schmerzen wird doch die Sehnsucht wachgehalten, uns mit allen Kräften in einer guten „Intonation“ unserer Gegenwart zu üben.“
Martin Schleske in „Der Klang: Vom unerhörten Sinn des Lebens.“
Die gute Intonation wieder herstellen
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, heißt es. Und so ist es!
Plötzlich des Schmerzes gewahr geworden, bist du offen für eine Veränderung.
Oft genug kommt die Veränderung dann ganz schnell auf dich zu und du kannst sie einfach ergreifen. Oder du machst dich nun motiviert auf die Suche nach Möglichkeiten und setzt diese anschließend um.
Es ist wie beim Singen:
Du merkst manchmal nicht, dass du etwas unter deinem angestrebten Ton hängst. Aber der Zuhörer empfindet die nicht stimmige Intonation sofort. Und wenn du die Aufnahme von dir anhörst, entdeckst du sie auch sehr schnell.
Mit der entsprechenden Körperspannung, Technik und Absicht korrigierst du dies dann und bekommst auch beim Singen immer mehr ein Gefühl dafür, ob deine Intonation gut ist.
Das Gefühl für Stimmigkeit wieder herstellen
Ob die Intonation in der Musik gut ist, entdeckst du also durch Zuhören und durch dein Empfinden dabei.
Ob die Intonation deiner Lebensmelodie gut ist, spürst du ebenso. Wenn körperliche oder seelische Schmerzen es dir nicht anzeigen, so wird doch dein Bauchgefühl dir Hinweise geben.
Deshalb:
Nimm dir immer wieder Zeit, deiner Lebensmelodie zu lauschen. Höre ihr zu und fühle hinein, wie sie klingt.
Nimm dir deine täglichen 10 Minuten, um einfach zu sitzen, zu atmen und in deinen Bauch zu spüren. Wie fühlst du dich mit dir selbst? Gibt es einen Ton in der Vielstimmigkeit deines Lebens, der gerade etwas krächzt oder dumpf klingt?
Sobald du dies bewusst wahrnimmst, wird in dir die Sehnsucht nach Stimmigkeit in Gang gesetzt. Und dann kannst du dich auf den Weg zu ihr machen.
Die Melodie deines Lebens
Wie in jedem guten Lied oder Konzert gibt es immer mehrere Stimmen und/oder Instrumente, die mitwirken und das Ganze zu einem schönen Klangerlebnis machen. Ist jedoch eine Stimme oder ein Instrument in einer schlechten Intonation, wirkt sich das auf den gesamten Klang aus.
Auch unser Leben besteht aus vielen verschiedenen Bereichen, die zur Gesamtheit beitragen.
Und auch wenn ein Bereich manchmal ganz ordentlich schmerzen kann, so ist er doch nur ein Teil des Ganzen. Und dieser Teil kann wieder in Stimmigkeit gebracht werden, damit die Melodie deines Lebens wieder in ihrer ganzen Schönheit erklingt!
Es lohnt sich so sehr!
Ein Zuwachs an neuer Freude und Energie werden dich dafür belohnen.
Viel Freude dabei wünscht dir deine
Helga
15. November 2019 um 13:44
Liebe Helga,
will Dir heute mal wieder sagen, wie wichtig mir deine Botschaften sind. Sie sind für mich jedes Mal so stimmig und ich habe jedes Mal das Gefühl, dass du genau zu meiner Situation die passenden Worte schreibst. – einfach vielen Dank – Mit dieser Gabe berührst du mich jedes Mal und hilfst mir ohne dass du mich kennst, weiter.
15. November 2019 um 15:12
Liebe Birgit,
ganz herzlichen Dank. Es ist mir eine Freude und macht mich glücklich, wenn ich auf diese Weise inspirieren kann.
Alles Liebe
Helga
15. November 2019 um 13:31
Hallo Helga,
ich bin sehr berührt von deinem heutigen Beitrag.
Ja wie oft gehe auch ich einen „falschen“ Weg aus vielerlei Gründen.
Ich werde mir heute die 10 Minuten Zeit nehmen um zu spüren was stimmig ist und was nicht. Und ich hoffe, dass ich es in meinen Alltag mitnehmen kann.
Ganz lieben Dank
Dorothea
15. November 2019 um 15:09
Liebe Dorothea,
das freut mich sehr, dass der Artikel etwas in dir anstößt. Super, dass du gleich heute damit beginnst! 🙂
Ein Tipp: Notiere dir die Ahnungen und Gewissheiten in Bezug auf die Un-/Stimmigkeiten. Wenn du es in ein paar Wochen durchliest, wirst du einen roten Faden erkennen, was sehr hilfreich beim Dranbleiben ist.
Alles Liebe
Helga