Gebe ich in Google „Wandlung Definition“ ein, so erhalte ich als Antwort: „das Sichwandeln; das Gewandeltwerden“.
Beim Einen geht es also darum, dass ich mich aus mir heraus wandle und beim Anderen werde ich durch etwas von Außen verändert.
Wandlung von Innen
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir ist es wesentlich lieber, wenn ich mich freiwillig aus mir selbst heraus für eine Veränderung entscheide.
Manchmal drücke ich mich jedoch davor, und dann steigt der Leidensdruck, ähnlich wie im Dampfkochtopf, bis ich nicht mehr anders kann als eine Veränderung herbei zu führen.
Wenn ich mich selbst für eine Veränderung entscheide, weil ich ich dazu motiviert bin, kann das eine große Freude sein. Und doch geht Veränderung auch nie ganz ohne Ängste und Sorge vonstatten.
Aber immer noch besser sich selbst für Veränderung entscheiden, als Opfer zu spielen und zu warten, bis etwas passiert.
Wandlung von Außen
Was aber ist, wenn ich mich gerade gar nicht wandeln will, aber von Außen etwas auf mich zukommt, was mich dazu auffordert?
Der Partner trennt sich, ich bekomme eine schlimme Krankheit, mein Geschäft geht in Konkurs, ich verliere meinen Arbeitsplatz oder es ist Corona-Zeit. – Was mache ich dann?
Ich kann
- dagegen ankämpfen und alles tun, um es zu verhindern oder zu vermeiden (wobei mich auch das schon wandeln wird).
- resignieren und mich in die innere Emigration zurück ziehen.
- mal schauen, was jetzt so passiert und auf Autopilot schalten.
- mich dem stellen und es akzeptieren.
- leugnen, dass eine Wandlung ansteht, als sei nichts passiert.
- neugierig sein, was es vielleicht auch Gutes bringen könnte.
- den/die Verursacher anklagen und mich auf’s Beschuldigen konzentrieren.
- mich wie der ärmste Tropf der Menschheit fühlen und wie ungerecht doch alles ist.
- mich zähneknirschend damit abinden.
- es als Chance begreifen, mein Leben zu verändern (vielleicht war es ohnehin Zeit dafür?).
- es als von Gott gesandt sehen, weil ER/SIE mir etwas damit sagen möchte?
- es als Strafe Gottes auffassen.
- die Fakten zur Kenntnis nehmen, mit Fakten darauf reagieren und Gefühle verdrängen.
- trauern, wütend sein, Angst haben und/oder jammern.
- Lösungen suchen, was ich tun kann, damit es für mich gut weitergeht.
Du siehst, du hast unzählige Möglichkeiten, auf das Gewandeltwerden zu reagieren. Und sicher gibt es noch weitere Ideen, die ich nicht aufgelistet habe.
Manche Verhaltensweise macht es schlimmer, manche besser und bei manchen weiß man es noch nicht so recht. Sicher hängt es auch davon ab, um was es gerade geht.
Wenn der Partner sich trennt und ich bin gleich neugierig, was es vielleicht auch Gutes bringen könnte, dann kann das von wenig Gefühlstiefe zeugen oder von spirituellem Weitblick, oder von beidem. 🙂
Du bestimmst!
Jedenfalls ist es das Wesen von Verhaltensweisen, dass wir sie bestimmen können und nicht nur aufgrund angelernter Muster und Einstellungen reagieren müssen.
Es braucht Willen, um sich angesichts einer Trennung zu sagen, dass ich es auch als Chance begreifen möchte, mein Leben zu verändern. Und ganz sicher bin ich davor erst mal längere Zeit traurig und wütend.
Trotzdem kann ich irgendwann entscheiden, wie ich nun mit der von Außen angestoßenen Wandlung umgehen möchte.
Das ist der wichtigste Punkt! – Sich zu entscheiden, wie man sich fühlen und verhalten möchte. Und sich dann mit Körper, Geist und Seele darauf auszurichten. Viele kleine Schritte tun und sich immer wieder daran erinnern.
„Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln.“
Dalai Lama
Was braucht es?
Wenn ich in die Welt schaue, dann finde ich, dass es von jedem Einzelnen von uns jetzt eine Entscheidung braucht. Und ich wünsche mir, dass viele sich auf Chancen und Gutes fokussieren.
Der Wandel ist ohnehin nicht aufzuhalten, das war er noch nie.
Lass ihn uns gemeinsam positiv gestalten!