Es gibt ja schon unzählige inspirierende Artikel für freies Leben: Selbständig oder freiberuflich tätig sein, viel Geld haben, Reisen soviel du willst etc.
Und immer bekommst du die Tipps, dass Freude deine Leitschnur und Mut dein Begleiter sein sollten. – Dem kann ich auch voll zustimmen.
Doch etwas Anderes ist noch genau so wichtig:
Zu prüfen, was außerdem zum freien Leben gehört und ob du das überhaupt willst oder bereit bist zu lernen.
Und zuallererst brauchst du Klarheit, was für dich persönlich ein freies Leben bedeutet:
- Deine Arbeitszeiten selbst bestimmen?
- Dein eigener Chef sein?
- Viel reisen?
- Immer wieder an anderen Orten tätig sein?
- Keine festen Bindungen haben? (Partner, Kinder)
- Geld im Überfluss haben?
- Jeden Monat einen festen Betrag auf dein Konto bekommen und nicht immer im Ungewissen sein?
- Dein eigenes Geschäft haben? In welcher Form?
- Dich treiben lassen?
- Einen Ökohof in der Stille der Natur bewirtschaften?
- Gesund sein?
- Das Abenteuer, nie zu wissen, was der nächste Monat bringen wird?
- Im Ausland leben und wo?
- Mobil sein?
- Über deine Freizeit verfügen können?
Es ist sehr verschieden und hängt ganz alleine von dir, deinen Bedürfnissen und Lebensumständen ab, was ein freies Leben bedeutet. Nur, weil andere dir in Hochglanzqualität zeigen, wie frei und glücklich sie leben, heißt das noch lange nicht, dass genau das auch für dich attraktiv wäre.
Lass dich also nicht von irgendeinem Lifestyle verrückt machen oder dir die Karotte der Freiheit vor die Nase hängen, der du dann hinterher läufst.
Nur du definierst, was zu deiner persönlichen Freiheit beiträgt!
Und wenn du dir hierüber ehrlich klar geworden bist, kannst du für dich festlegen, was du brauchst, um diese Freiheit zu erlangen.
Beispiel 1
Nehmen wir mal an, du hast eine nervige, chronische Krankheit, wegen der du nicht mehr wie andere arbeiten gehen und Sport machen kannst. Für dich wäre Freiheit, gesund zu sein und wieder alles machen zu können: Zur Arbeit fahren und Kollegen haben, Rad fahren und wandern … Stattdessen sitzt du die meiste Zeit des Tages zuhause und grübelst darüber nach, was du machen sollst.
Deine Freiheit besteht darin, gesund zu sein. Also mache dich auf die Suche nach Heilern und Heilmethoden, die dein Gesundwerden unterstützen.
Und wer weiß: Vielleicht entdeckst du dabei auch, dass deine Freiheit ganz woanders liegt…
Beispiel 2
Oder mal angenommen, dein ersehntes Freiheitsziel ist, selbst über deine Arbeitszeiten bestimmen zu können.
Du sagst dir das besonders oft morgens um 6 Uhr, wenn der Wecker klingelt. Daher denkst du automatisch an Selbständigkeit, denn dann könntest du morgens erst später aufstehen und arbeiten, wann du willst.
Wenn du das weiterdenkst oder mal ausprobierst und erst gegen 9 Uhr aus den Federn krabbelst und nach Duschen und Frühstück auf die Uhr schaust, ist schnell 10 Uhr. Und du musst nicht aus dem Haus. – Bist du nun imstande, aus eigenem Antrieb und motiviert an die Arbeit zu gehen? Alleine zuhause? Oder möchtest du lieber einen Laden haben? – Der kommt ohne feste Öffnungszeiten nicht aus. Und wie viel müsstest du arbeiten und verdienen, um über die Runden zu kommen? Kannst du dann noch über deine Zeit selbst bestimmen bzw. wie viele Jahre lang müsstest du ranklotzen, bis das der Fall ist?
Wenn dich genau das vor Freude hüpfen lässt: Herzlichen Glückwunsch! Ansonsten denke nochmal weiter nach.
Also nochmal zurück: Du möchtest selbst über deine Arbeitszeiten bestimmen. – Wenn das im Vordergrund deines Freiheitsgefühls steht, dann gehe an das Naheliegende: Sprich mit deinem Chef, ob du morgens später beginnen oder abends früher heim gehen kannst oder teilweise Homeoffice bekommst oder einfach ein Gleitzeitkonto. Oder schau dich nach einer Firma oder einem Job um, wo du dies hast.
Natürlich wird die Freiheit auch ihre Verantwortung mit sich bringen, dass du deine Arbeit auch ohne 9:5-Zwang erledigen wirst, aber hey: Das ist es wert! Du wirst dich mehr als Herr über deine Arbeitszeit fühlen als je zuvor.
Letztes Beispiel
Du bist selbständig und es leid, 60-70 Stunden an 6-7 Tagen die Woche zu arbeiten, um nach Abzug aller Kosten und Steuern einen leidlichen Unternehmerlohn zu haben. Du fühlst dich mittlerweile als Hochleistungssportler im Hamsterrad und sehnst dich nach der Freiheit eines Angestelltenlebens: 40 Stunden pro Woche oder weniger sowie Urlaub und jeden Monat ein garantiertes Gehalt. – Das wäre jetzt Freiheit für dich!
Ein Fallstrick
Wir Menschen tendieren ja auch gerne dazu, alles haben zu wollen.
Zum Beispiel willst du die Sicherheit eines Jobs mit genügend Einkommen für Urlaube, Seminare, Shoppen gehen etc. …. Aber du willst „eigentlich“ auch Zeit haben, deine Hobbys zu pflegen oder dir nebenher eine Selbständigkeit aufzubauen. Denn dort spürst du die Freiheit, dich voll und ganz einbringen zu können, und das macht dich glücklich.
Da nun aber die Zeit dazu fehlt, gibst du dem Job und/oder den Sachzwängen die Schuld, wobei du es doch bist, die Geld für bestimmte Ausgaben will und deshalb lieber mehr arbeitet. – Da beißt sich die Katze in den Schwanz und niemand außer dir setzt hier die Prioritäten zu Ungunsten dessen, was dir wichtig ist. Oder du bist nicht ehrlich zu dir, was du wirklich möchtest.
Um in einem Bereich mehr Freiheit zu erlangen, musst du manchmal in einem anderen Bereich etwas davon hergeben. Doch wenn du die Prioritäten für dich passend setzt, bist du gerne bereit, darauf einzugehen und zu tun und zu lernen, was es erfordert.
Weißt du nun, was ich meine?
Es ist möglich, ein nach deinen Maßstäben freies Leben zu bekommen. Wenn du dir zuerst die Mühe machst nachzudenken und ehrlich zu dir zu sein, was Freiheit für dich in deinem momentanen Leben bedeutet.
Dann erst blickst du der Sache realistisch ins Auge und kannst abklopfen, welche Schritte dich dahin führen werden.
Es ist meistens viel einfacher als es bei dem anfänglichen Traum „Ich will frei sein!“ ausgesehen hat. Und es wird plötzlich konkret und sieht machbar aus. – Du kannst Entscheidungen treffen und konkrete Schritte gehen.
Und jetzt liegt es an dir: Was ist Freiheit für dich?
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken! 🙂