Wir reiben uns verwundert die Augen
und sind erstaunt, wo das Leben
uns hin katapultiert hat.
Eingesogen von uns selbst,
in unsere Tiefen geführt,
uns ganz nahe gekommen.
Gedanken tragen nicht mehr,
Pläne sind durchkreuzt
und Hoffnungen zerstört.
Unsere Ängste sind durchfühlt,
die dunkelsten Ecken erforscht,
den Ungeheuern haben wir
ins Gesicht geschaut.
Der Weg wurde frei geräumt –
der Weg zu unseren Herzen,
die schon so lange
auf uns gewartet haben.
Wir lassen völlig los
und werden bereit
für etwas Neues.
Und so hat die „Kraft,
die stets das Böse will
und stets das Gute schafft“*
wieder ihre Aufgabe erfüllt.
Denn alles dient der höchsten
Kraft des Universums,
der Kraft, die viele Namen hat
und letztlich immer Liebe heißt.
(c) Helga Fischer
* Zitat aus „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe