einfach erfüllter leben

Geld und Wachstum

Wieviel ist genug?

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Ich neige ja dazu, die Dinge zu übertreiben, wenn ich sie genieße oder sie mir Spaß machen: Zu viel Essen, zu viele Chöre, zu viel Arbeit… Und natürlich weiß ich darum, dass die Balance dann kippen kann, und dann stelle ich sie wieder her und dann ist wieder alles gut.

Doch was ich mich derzeit wieder frage und überhaupt denke, warum wir uns das nicht öfter fragen:

Wie viel Geld ist eigentlich genug?

Dass die Wirtschaft auf stetes Wachstum gepolt ist, ist schon ein alter Hut.
Und mittlerweile wissen wir auch, dass Wachstum aber nicht unbegrenzt sein kann, ohne dass etwas anderes Schaden nimmt.
Nur Auswirkungen hat das Wissen immer noch keine, solange das Ökosystem nicht kippt oder wir nicht im großen Stil umkippen.

Doch vielleicht können wir den Zeitgeist auch ändern, indem jeder von uns sich fragt: Wie viel Geld ist eigentlich genug für mich?
Wieso soll es immer mehr sein? Brauche ich es wirklich?
Warum brauche ich jedes Jahr eine Urlaubsreise?
Wieso brauche ich ständig neue Klamotten oder das schicke SmartPhone?
Warum gebe ich hunderte bis tausende Euros für Seminare aus, die mir helfen sollen, mich besser zu fühlen?

Natürlich sind die Lebenshaltungskosten hoch! – Jeder, der sie selber verdienen muss, weiß das.
Doch was brauche ich denn wirklich, außer einen Ort zum Wohnen und Schlafen sowie regelmäßiges Essen und ein paar Kleider? – Wenn ich ehrlich bin, ist das Meiste darüber hinaus nett, aber nicht nötig.

Wieso habe ich das Gefühl, dass es immer noch mehr sein sollte?

Wenn ich denke, ich komme zu kurz, fühle ich mich im Mangel. – Doch wann ist es wirklich ein Mangel?
Oder ist es nicht viel mehr ein Mangel an Selbstwertgefühl?
Ein Mangel an Sinnerfüllung?

Klinke ich mich ein in den Kapitalismus und mache Wert hauptsächlich an Geld und Vermögen fest?
Ist Geld wirklich ein wichtigerer Wert als Zeit? Oder als Liebe?

Es ist genug!

Ich habe Erfahrung mit allen Varianten:

  • Vollzeit arbeiten und einen Haufen Geld haben
  • 60-70 Stunden pro Woche arbeiten und nicht mal mehr Zeit haben, das Geld aus zu geben.
  • Gar nicht arbeiten und die letzten Euro zusammenkratzen.
  • 23 Stunden pro Woche arbeiten und bescheiden leben
  • 60 Stunden pro Woche arbeiten und trotzdem sehr wenig Geld und wenig Zeit übrig haben
  • 35 Stunden pro Woche arbeiten und in der übrigen Zeit das Geld ausgeben, was ich mehr verdient habe

Es gibt clevere Leute, die sagten mir schon, dass ich Zeit und Geld gleichsetze und es aber auch die Variante gibt, wenig zu arbeiten und viel Geld zu haben! Das ist natürlich verlockend, aber ich habe keine Lust auf Network Marketing oder darauf, eine Selbständigkeit aufzubauen und überteuerte Preise anzusetzen.

Seltsam sind all diese Überlegungen sicher für Menschen, die vom Geld anderer (Ehepartner, Scheidungsmasse, Arbeitsamt) leben wollen und sich deshalb darüber keine Gedanken machen. Doch sie bezahlen das oft mit Unfreiheit.

Natürlich wäre ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle und die Freiheit, machen zu können, was wir wollen, das Ideal. Doch an dem Punkt sind wir noch nicht.

Also, alles in allem ist mein Fazit:

  • Arbeiten und Geld verdienen ist wichtig für ein freies und gutes Leben.
  • Je mehr Geld du verdienst, desto mehr gibst du aus.
  • Je weniger du arbeitest, desto mehr Zeit zum Leben hast du!

Und Zeit zum Leben zu haben ist durch kein Geld der Welt aufzuwiegen!

  • Wenn ich Zeit habe, kann ich Ideen umsetzen und das tun, was ich liebe. Ich komme nie an den Punkt, wo ich dann so mega gestresst bin, dass ich dringend Urlaub brauche. Warum also sollte ich einen Haufen Geld verdienen, um in den Urlaub fahren zu können?
  • Wenn ich das tue, was ich liebe, warum sollte ich dann eine Beschäftigung wie Shoppen brauchen? Oder warum sollte ich ständig etwas Neues haben wollen, wo mich neue Ideen, Menschen und Tätigkeiten doch viel mehr erfüllen!?

Und wenn die Angstmacher kommen und dir sagen: „Wenn du weniger arbeitest, dann bekommst du später aber mal wenig Rente!“, dann lächle milde und antworte ihnen: „Wie viel Rente wirst du wirklich bekommen? Ich verschiebe mein Leben nicht auf später!“

Und wenn Kollegen und Bekannte süffisant meinen: „Ja, Teilzeit arbeiten ist ja nett, wenn man es sich leisten kann.“, dann strahle sie an und entgegne. „Genau, ich leiste es mir, JETZT zu leben und mein Leben zu gestalten. Shoppen gehen und Urlaubsreisen brauche ich dafür nicht!“ 🙂

Wie viel ist genug für dich?

Viel Freude beim Entdecken! 🙂

 

Autor: Helga Fischer

Hi, ich bin Helga. Ich schreibe und singe, inspiriere und berühre.

2 Kommentare

  1. Liebe Helga, die Frage ist SUPER!!!!!
    Für mich ist es die Frage von Freiheit oder Abhängigkeit.
    Und Selbstwertgefühl.
    Und VERTRAUEN
    Viele Grüße und Danke.
    Regina.
    P.S. Es gibt auch Menschen, die gehen in Arbeit so auf, das ist für sie die wichtigste Lebenszeit. Denen ist das Geld ziemlich egal. Und die brauchen auch keinen Urlaub, weil sie die Arbeit nicht als Arbeit empfinden. ….

    • Gerne 🙂
      Stimmt, es gibt auch die, für die Arbeit keine anstrengende Arbeit ist, sondern Freude! 🙂 Kenne ich auch, und dennoch: Wenn es 40 Stunden pro Woche oder mehr sind, verlangen Körper, Geist und Seele irgendwann doch nach Auszeit. Ist vielleicht auch eine Altersfrage 😉

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